50 Jahre Jazzkeller: Neue Wirte lassen Keller aufblühen

Die Traditionskneipe befindet sich im Aufwind.

Krefeld. 50 Jahre Jazzkeller, 48 Jahre Investitionsstau. Hört man sich an, was Bernard Bosil und Jeanette Wolff seit Herbst 2006, als sie die Traditionskneipe übernahmen, bereits alles in dem schlauchartigen Kellerraum erneuert oder erstmalig installiert haben, könnte man glauben, in der ganzen Zeit zuvor sei nichts passiert. Das stimmt so natürlich nicht, doch haben die jungen Wirtsleute in kurzer Zeit mehr bewegt als viele zuvor. Und das Publikum dankt es ihnen. "Der Jazzkeller erlebt eine neue Blüte", stellt Günter Holthoff vom Jazzklub Krefeld (JKK) zufrieden fest.

Einen Backstageraum für die Künstler gibt es jetzt also, ermöglicht durch einen Durchbruch zum Nachbarkeller, eine neue Lüftung (hier mögen alte Kellergänger schmunzeln), sogar eine Klimaanlage. Und das Bier mundet vielen jetzt vielleicht besser, weil es eine neue Kühlanlage gibt. Die Musiker freuen sich über bessere Tontechnik und demnächst gibt es eine neue Akustikdämmung für die Bühne.

Zur "neuen Blüte" trägt sicher erheblich bei, dass Bosil und Wolff das Party-Programm ihres Vorgängers aufgegeben haben und wieder vermehrt auf Live-Events setzen. "Jazzattack" (zusammen mit dem JKK), "Go Music", "Guitars only", "Funk Aua" - so heißen einige der diversen Reihen, in denen zu festen Terminen Top-Musiker des ganzen Landes in den Keller herabsteigen.

Es habe sich auch in der Szene herumgesprochen, so Holthoff, dass es mit dem Keller wieder voran gehe. Die Künstler, die hierher kommen, weiß Bosil, sind meist größere Foren gewohnt, schätzen den Keller aber wegen seiner tollen Atmosphäre.

Regelmäßige Auftritte von Kabarettisten ergänzen das musikalische Programm. Auf 120 Veranstaltungen im letzten Jahr blicken Bosil und Wolff zurück, der Keller ist unter ihnen wieder zu einem veritablen Live-Club geworden.

Anlässlich des Jubiläums verspricht Bosil Spitzenmusiker in allen Reihen. So erwartet man mit Mel Gaynor den berühmten Schlagzeuger der "Simple Minds", und auch Rolf Stahlhofen, Frontmann der "Söhne Mannheims", wird im Keller auftauchen. Die genauen Termine werden noch bekannt gegeben. Der Jazzklub lässt sich mit seinem Festprogramm auch nicht lumpen, mehrere Bands aus New York werden hier unter anderem spielen.

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