Aero-Club Bayer: Im Tiefflug über den Egelsberg
Auf dem Gelände in Traar treffen sich regelmäßig Mitglieder des Aero Club Bayer Uerdingen, um ihrem Hobby zu frönen.
Krefeld. Im Tiefflug sausen die Modellflugzeuge und -hubschrauber über den Egelsberg. Loopings, Rollen und Rückenflug: Die kleinen Fluggeräte beherrschen alles, was auch bei ihren großen Vorbildern die Zuschauer staunen lässt.
Die Piloten stehen am Boden: Die Modellflugabteilung des Aero Club Bayer Uerdingen trifft sich regelmäßig auf dem Flugplatz Egelsberg, um gemeinsam ihrem Hobby zu frönen.
An diesem Abend ist auch der Modellflugenthusiast Matthias Boers mit seiner Messerschmitt (ME) 35 dabei. Der 45-Jährige schwört auf den Elektroantrieb seines 1600 Euro teuren Modells. "Das Flugzeug ist schön leise, und ich kann bis zu 20 Minuten mit einer Akkuladung fliegen", erklärt Boers.
Die Maschine hat er in sechsmonatiger Arbeit selbst gebaut. "Es ist gut, dass wir hier fliegen dürfen. Der Modellflug ist zwar nur räumlich und zeitlich eingeschränkt möglich, doch nach dem Verlust unseres Geländes in Gellep-Stratum vor vier Jahren haben wir immerhin ein für uns taugliches Gelände gefunden", beschreibt Boers die aktuelle Situation.
70 Mitglieder hat der Modellflugclub, von denen zurzeit 20 fliegen. Da kann es aufgrund der Zeitprobleme - auf dem Flugplatz haben natürlich die richtigen Flugzeuge Vorrang - schon mal eng werden auf dem Egelsberg. Doch das tut der guten Stimmung der Piloten keinen Abbruch.
Obwohl es zwischen den Besitzern der verschiedenen Motoren- und Modellarten schon mal nicht ganz ernst gemeinte Neckereien gibt. "Neulinge sind bei uns herzlich willkommen", sagt Uwe Braunsdorf, Modellflugreferent des AC Bayer. Der 42-Jährige lässt seinen Hubschrauber mit Verbrennungsmotor gerade in die Lüfte steigen.
Die Steuerung eines Hubschraubers gehört im Modellflug zu den Königsdisziplinen, und Braunsdorf beherrscht sein blank poliertes Modell perfekt. So weit ist Neuling Thomas Beer noch nicht. Sein Flugzeug hat der 16-Jährige erst vor gut einem Monat gekauft, und er bekommt von den erfahrenen Piloten jede Menge Tipps. Sein Elektromodell "Twister" steuert Beer jedoch schon sehr gut, wie die älteren Mitglieder ihm attestieren.
Das Neulinge keine Scheu haben müssen vor dem gemeinsamen Fliegen mit den langjährigen Modellflugzeugpiloten, bestätigt auch er: "Ich habe einfach Uwe angerufen, und schon ging es los." Für die Sicherheit sorgt ein Flugleiter und das sorgsame Eintragen jedes Fluges in ein Flugbuch. So kann zum Beispiel die doppelte Belegung von Funkkanälen verhindert werden. Bis zum Anbruch der Dunkelheit sind die Fluggeräte unterwegs.
Nur die Modelle mit Verbrennungsmotor müssen bis spätestens 20.30 Uhr abends wieder am Boden sein, um die Lärmbelästigung in Grenzen zu halten. Doch damit hat Matthias Boers als Elektro-Flieger ja bekanntlich keine Probleme.