Aktionstag im Zoo: Wenn Kobolde Seelöwen angeln

Kiko führt Kinder durch den Zoo — und muss lernen, dass Elefanten keine Torte essen.

Krefeld. Erwartungsfroh hält das Wesen mit den verfilzten grünen Haaren eine Angel ins Seelöwenbecken: „Seelöwen gehören zu den Blechbläsern, denn sie können ganz schön laut trompeten“, belehrt Kobold Kiko die Kinder, die sich um ihn versammelt haben. An seiner Angel baumelt eine Banane: „Essen Seelöwen überhaupt Bananen?“, fragt er die Kinder. Die quirlige Truppe fängt an zu lachen und ruft im Chor: „Nein, die essen doch Fische.“

Zum Zoobiläum bot der Zoo zusammen mit dem Theater Krefeld/Mönchengladbach einen Aktionstag an: „Das ist ein Geschenk des Theaters zu unserem Jubiläum“, erzählt Zoodirektor Wolfgang Dreßen. „Tiere kommen so oft im Theater und in der Musik vor, da ist der Zoo ein guter Ort, diese Tiere darzustellen.“

Zum Programm gehören Führungen für die kleinen Zoobesucher mit Konzertkobold Kiko, gespielt von Paula Emmrich. „Folgt der Banane“, ruft Kiko und hält seine Angel in die Luft — die Kinder folgen dem grünhaarigen Wesen in blauer Latzhose. Bei dem Rundgang kann sich der Kobold Kommentare zu den Zoobewohnern nicht verkneifen: „Guckt mal, wie blau die Vögel sind. Die haben wohl gestern zu viel getrunken.“

Gebannt und mit gespitzten Ohren hören die Kleinen den Blödeleien des Kobolds zu, als sie im Elefantenhaus ankommen: „Meint ihr die Elefanten essen viel Torte, dass die so dick sind?“, fragt Kiko. Lachend belehren die Kinder den Kobold eines Besseren und zeigen somit, was sie schon über die Tiere wissen.

Im Entenmarsch geht es zu den Pinguinen: „Das sind die besten Dirigenten, denn sie werden schon im Frack geboren“, sagt der Kobold und hängt auch in ihr Gehege seine Bananenangel. Doch die Kinder wissen es besser und erklären dem Kobold, dass auch Pinguine keine Bananen essen.

Auf ihrem Weg trifft die Gruppe auf die alte Uhu-Voliere, dort wird gerade Franz Kafkas „Ein Bericht für eine Akademie“ mit Felix Banholzer in der Hauptrolle aufgeführt. Die Kindertruppe, aber auch die erwachsenen Zuschauer sind gebannt von der Inszenierung in dem Gehege, die dadurch einen starken Realitätsbezug bekommt. Der Schauspieler nutzt den kompletten Raum: Er hängt sich an die Seile, klettert das Gitter hinauf oder sitzt oben auf den Käfigen.

Neben den Kobold-Führungen, dem Kafka-Stück und den Auftritten der Theaterspatzen treten noch die „Brass Cats“ von Chris Hazell mit den Blechbläsern der Niederrheinischen Sinfoniker auf — und sorgen an diesem sonnigen Zoo-Aktionstag für tierisch gute Stimmung.