Alpakas bei der Zuchtschau: Schön, weich, warm

In Krefeld haben Züchter aus aller Welt ihre Tiere gezeigt. Die genügsamen südamerikanischen Kamele liefern besondere Wolle.

Krefeld. Ruhig, geradezu erhaben posiert die Stute "Lajolie" im Vorführring. Neben ihr steht der Pokal für das beste Alpaka der Show. In den Hallen der Rinder-Union West an der Kleineweferstraße haben am Sonntag mehr als 50 Züchter über 120 Alpakas gezeigt.

Züchter und Gäste sind aus ganz Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden, England und sogar aus Australien nach Krefeld gekommen. Die Bewertungen, der nach Geschlecht, Alter und Farbe eingeteilten Alpakas nimmt Gaia Dakalo aus Italien vor.

Was die Alpakas so besonders macht, beschreibt Monika Kempf, die seit 2001 züchtet. "Das Vlies hat sehr tolle Eigenschaften. Die Wolle ist weich, nicht fettend und somit auch für Allergiker geeignet. Zudem ist die Faser reißfest, schmutzabweisend und schön warm", erklärt die 37-Jährige.

Bei der Bewertung der Tiere geht es zu 60 Prozent um die Qualität des Vlieses und zu 40Prozent um den Körperbau der Tiere. "Proportionen, Zähne und Beistellung sind wichtig für Zucht", sagt Karin Lange, die die Alpaka-Show moderiert.

Zwar bevorzugen die zur Familie der Kamele gehörenden Alpakas sonnigeres Wetter, doch auch in Deutschland fühlen sich die südamerikanischen Wolllieferanten wohl. "Einen Unterstand und ausreichend Heu und Wasser, mehr brauchen die genügsamen Tiere nicht", erklärt Monika Kempf. Alpakas werden auch als Lasttiere und zu therapeutischen Zwecken eingesetzt.

In Krefeld geht es um die schönste Stute und den kräftigsten Hengst: Bis zu 780 Euro lassen sich die Züchter die Manneskraft der besten Bullen kosten. Die Stute "Lajolie" von Verena Spindler aus Nümbrecht im Oberbergischen Land hat nicht nur ein wunderschönes Vlies, sondern auch gesunde Zähne und perfekte Proportionen - und noch den Pokal aus Krefeld.

"Die Qualität der Wolle kommt aber noch nicht an die aus der Zeit der Inkas heran", erklärt Verena Spindler. Damals, so belegen es archäologische Funde, waren die Fasern noch feiner und weicher als heute. Doch daran arbeiten die Züchter in Deutschland und der Welt ja noch.