Schon nach der ersten Nummer ist klar: Anne Clark ist wieder da. Im Dunkeln erklingt ihre starke Stimme. "Imagine all the silence", der Song "If" aus dem neuen Album "The Smallest Acts of Kindness". In den achtziger Jahren hatte Anne Clark ihren großen Durchbruch in der europäischen New-Wave-Bewegung. Bis heute ist sie mit ihrer eigenen Band aktiv - den Erfolg von damals konnte sie nie wiederholen.

Die düsteren Elektro-Beats, unterlegt mit Violine und Klavier, ergänzt die 48-Jährige mit poetischen Texten. Ihre "Spoken Words" begeistern die Fans auch an diesem Abend. Nachdem Anne Clark fragt: "Guten Abend Krefeld, wie geht es?" jubeln alle und drängen allmählich nach vorne, um tanzen zu können.

Mit der Sängerin ist ihre fünfköpfige Band angereist, die oft ihre Instrumente wechselt und sogar ein Akkordeon zum Einsatz bringt. Die Lichteffekte auf der Bühne runden die Show ab, denn die weißen Tücher sind je nach Stimmung des Liedes in ein anderes Licht getaucht. Die oft bedrückenden und wehmütigen Texte werden so unterstrichen.

Um 22 Uhr das Highlight: Anne Clark singt ihren größten Hit "Sleeper in Metropolis", und ihre Anhänger jubeln überschwänglich. Die Bühne ist in lila Licht getaucht. Nur die Sängerin ist angestrahlt. Die Menge tanzt ausgelassen, johlt und pfeift.

Ein weiteres Erlebnis ist der Auftritt von Rainer von Vielen, der für die Soundeffekte in der Band zuständig ist, aber auch als Musiker arbeitet. Er bezeichnet seinen Stil als Elektro-Punk-Hop mit lyrischen Texten. Speziell ist vor allem sein Obertongesang in der Art tibetanischer Mönche, den er virtuos beherrscht. Mit "Thank you" verabschiedet sich Anne Clark von der Bühne - ein "Danke" an ihre treuen Fans.