Umgeben von Düften, Fetten und Farben

Ute von Cappeln ist bei ihrem Hobby, der Seifensiederei, umgeben von Düften, Fetten und Farben.

Krefeld. Olive macht hell, Avocado verleiht ein sanftes Grün, Vanille färbt schokoladebraun und Kakaobutter ist sandhell. Jedenfalls, wenn man diese Buttern zum Seifensieden verwendet. Die Herstellung einer Seife ist eine Wissenschaft für sich. Und das Ergebnis manchmal eine Überraschung. Denn wie sich die Farben und Aromen vermischt haben, das weiß man erst beim Anschneiden.

"Ich bin immer sehr gespannt, wie die Seife am Schluss aussieht", erzählt Ute von Cappeln. Ihr Hobby ist die Seifensiederei. Um 20 Stück Seife zu erhalten, muss sie eine ganze Kastenform mit der flüssigen Masse füllen: Das sieht aus wie Kuchen, riecht aber ganz anders. Und mehr Geduld braucht sie auch: Die Seife muss zwar nur drei bis vier Stunden abkühlen, aber mindestens sechs Wochen richtig durchtrocknen.

Dann erst schneidet Ute von Cappeln sie an. Zum Beispiel Lavendelseifen. Dafür siedet sie ihre Seife und färbt drei Partien je unterschiedlich ein. Rosa, blau und Lila passen zu dem wunderbaren Aroma aus der Provence. Gerade bei den Mischungen nutzt Ute von Cappeln ihre Erfahrung. Sie hat 20 Jahre in Spanien gelebt, kam vor fünf Jahren nach Krefeld zurück und stand einmal in einem kleinen feinen Laden.

"So etwas möchte ich auch machen", war ihre Wunschvorstellung. Einen Laden allerdings hat sie noch nicht, verdient sich ihren Lebensunterhalt als Lehrerin. Aber die feinen, kleinen Dinge stellt sie inzwischen selber her. Anfangs ging auch schon mal was daneben; für die Überlegungen zu einem neuen Stück Seife mit neuer Komposition der Düfte, Fette und Farben rechnet sie zwei Tage. Das Sieden wird dann genau vorbereitet, alle Zutaten sind genau abgewogen, und dann geht¹s los.

Derzeit glänzen die Seifen, tragen goldene Muster oder Streifen. Es duftet in der Seifenküche nach Zimt und Cardamom: Die Weihnachtsseifen sind schon fertig. Damit Ute von Cappeln ihre grünen oder goldenen, melierten oder rosengeschmückten Seifen auf den Märkten in der Region auch verkaufen kann, braucht sie allerhand Genehmigungen und Zertifikate. Die füllen mittlerweile einen ganzen Ordner. Denn schließlich muss mit den Zutaten in ihren Seifen alles in Ordnung sein. Für die Optik und den Duft allerdings gibt es keine Vorschriften.

Ihre Seifen sind Luxus, bedeuten pures Vergnügen an Düften, ein sanftweiches Gefühl in der Hand. Und noch eines ist Ute von Cappeln sehr wichtig: "Meine Seifen reißen nicht!" Dass manche Kunden nur ihre Olivenölseife ohne Zusätze an ihre Haut lassen, freut sie ganz besonders.