Bühne frei für die Pinguine
Zwischen Bap-Konzert und dem ersten Bully des Play-off-Spiels im König-Palast liegen nur Stunden. Der Umbau ist ein Fall für Profis.
Krefeld. Noch sieht es so aus, als könnte in absehbarer Zeit im König-Palast kein Eishockeyspiel angepfiffen werden: Dunkle Thermoplatten bedecken die Eisfläche, die unteren Tribünenplätze sind eingefahren und die Bandenscheiben stehen auf Holzpaletten herum. Noch vor wenigen Stunden hat hier die Band Bap vor 2000 Menschen gerockt.
Dass hier schon heute Morgen wieder die Pinguine trainieren können, um am Abend mit einem Sieg über die DEG die Weichen für ein Weiterkommen in den Play-offs endgültig zu stellen, ist das Werk des etwa vierzehnköpfigen Montageteams von R&B Event-Service. "Helping Hands" heißen die Monteure aus Münster, die den König-Palast ohne hektische Betriebsamkeit in einen Eispalast zurückverwandeln.
Andreas Baumstark, eigentlich ein gelernter Tischler, ist einer von ihnen. Der 36-Jährige setzt mit seinem Kollegen Stephan Gramlich (32) die so genannten Anker für die Bandensockel ein. Teile der Randabsperrung mussten für den Transport der Bühne entfernt werden. Und aus Sicherheitsgründen, um Fluchtwege für die Zuschauer im Innenraum zu schaffen. Um die Bande am Ende richtig zu justieren, müssen die Arbeiter mit kräften Hammerschlägen nachhelfen.
Das dürfen die Kollegen am anderen Ende der Halle nicht. Mit dem Kranaufsatz an einem Gabelstapler werden die Scheiben der Banden an Saugnäpfen transportiert. "Stop! Zurück! Stop!", hallt es immer wieder durch die Halle, wenn der Fahrer die bis zu 90 Kilogramm schweren Glaselement in die Nut hievt. Verkantet eingesetzt könnten die Scheiben bersten - und das wäre der größte anzunehmende Unfall im König-Palast.
"Wenn etwas kaputt geht, wird es auch bei uns hektisch", erklärt Hallentechniker und Eismacher Sebastian Bruns. Ersatzteile könnten womöglich nicht sofort beschafft werden. Der Wechsel vom Showgeschäft zum Spielbetrieb ist nicht ohne Risiko. Mit einem Tag "Leerlauf" zwischen den beiden Veranstaltungen sei das aber "eine relativ entspannte Sache".
Die Spuren möglicher Zerstörung erkennt Bruns übrigens erst, wenn die Thermoplatten entfernt sind. Durch die Zwischenräume kann Flüssigkeit sickern, die das Eis beschädigen könnte. Das war bei einer Karnevalsveranstaltung so, als literweise Alkohol ausgelaufen war.
Nach dem Bap-Konzert am Mittwoch war das nicht der Fall. Und schon zwei Stunden nach dem Auftritt waren die Techniker der Band samt Equipment und Bühne auf dem Heimweg. Schon am frühen Morgen konnte so als erstes die Putzkolonne einziehen, um die gröbsten Spuren der Musik-Nacht zu beseitigen.
Hektisch wird es übrigens - im Falle weiterer Erfolge der Pinguine - nicht mehr in dieser Eishockeysaison im König-Palast. "Die nächsten Shows haben wir erst im Mai", erklärt Hallenmanagerin Inge Klaßen. Abgesehen nur von einer Boxveranstaltung am 25.April. Das letzte Finalspiel der Play-Offs in der DEL ist für den 17. April festgelegt...