Kabarett: Zum Schreien komisch
Jochen Butz präsentierte „Das Beste von Paul und Billa“ – mit juckenden Pullovern und Anlasser-Problemen.
Krefeld. Billa sah wieder klasse aus: Rotes Kostümchen, kleiner Dutt im Nacken, Perlenkette, Pumps und eine goldene Brosche. Und dann hat sie erzählt, dass den Leuten die Tränen kamen.Vor Lachen!
Im Saal Gietz präsentierte der Krefelder Kabarettist Jochen Butz "Das Beste von Paul und Billa".
Leider, und das liegt in der Natur der Sache, konnten die beiden nicht gemeinsam auf der Bühne stehen. Paul fing mit einer gesungenen Liebeserklärung an seine Billa an: Nach 27 Jahren Ehe kennt man den anderen in- und auswendig und liebt vor allem seine Schwächen.
Dann erzählte Paul noch so ein bisschen aus dem Alltag. Aus seinem Alltag, der eben hier am Niederrhein verortet ist, den aber auch jeder Zuschauer genauso erlebt und nachfühlen kann.
Zum Schreien der Bericht vom Einkaufen, an dessen Ende die juckenden Etiketten an gerippter Baumwolle im unteren Rücken und im Nacken stehen. Und Pauls Vorführung, wie er vergeblich versucht, an all die juckenden Stellen zu gelangen.
Nicht nur hier setzt Jochen Butz auch Gestik und Mimik ein, und besonders komisch wird es, wenn er grunzende, schmatzende Zeitgenossen imitiert. Man lacht darüber, aber nie böse, sondern immer mit dem Verständnis, das der Kabarettist vorlebt.
Billa dann ist äußerst komisch, etwa mit einem Telefonat wegen ihres Autos - Herr Benz, mit dem sie spricht, arbeitet bloß in der Mahnabteilung des gleichlautenden Unternehmens und kann ihr beim Anlasser-Problem nicht helfen.
Jochen Butz wird von seiner Tochter begleitet; seine Hilfsmittel sind ein Stehtisch, ein Telefon, Billas Klamotten und Perücke. Das ganze Programm wird begeistert vom Publikum aufgenommen.