Weltmusik mit den 17 Hippies

Die einzigartige Folkrock-Bigband trat erstmals in der Kufa auf.

Krefeld. Multikulti funktioniert - zumindest musikalisch. Bestes Beispiel dafür sind 13 Berliner Musiker, die seit 15 Jahren als 17 Hippies auf originelle Art und Weise europäische Volksmusik interpretieren.

Mit ihrer imposanten instrumentalen Bandbreite von Violine bis Posaune, von Klarinette bis Ukulele trat die Akustik-Bigband erstmals in der Kufa auf. Rund 800 Zuschauer wurden auf eine musikalische Weltreise mitgenommen, bei der es zwischen Chanson, Klezmer, Country und Polka hörbar keine Grenzen gibt.

Nach einem von mehreren Instrumenten begleiteten Intro starten die 17 Hippies mit dem swingenden "Wann war das?" ihren furiosen Genre-Mix aus traditionellen Melodien, Rhythmen und Stimmungen. Im Vordergrund stehen größtenteils Songs ihres aktuellen dritten Studioalbums "El dorado".

Ob es das im hessischen Scat-Gesang vorgetragene "Uz" oder eines der drei von Sängerin und Akkordeonistin Kiki Sauer im gefühlvollen Französisch gesungenen Chanson ist - dank Bläser und Streicher verschmelzen alle Klangfarben zu einem harmonischen Ganzen.

Für Auflockerung zwischen den mehrsprachigen Songs sorgen Instrumentalstücke. Im Crossover-Sound ergänzen sich Klezmer-Klarinetten und Balkan-Beats, spanische Bläsersätze wetteifern mit Gitarrenakkorden.

Das turbulente Treiben und ständige Wechseln der Positionen auf der Bühne sorgt für einen großen Spaßfaktor. Jeder der 13 Musiker spielt in den Vordergrund, wird bei Solo-Einlagen mit Beifall bedacht.

Vor allem Christopher Blenkinsop, aufgrund seines Geburtsortes auch "Max Manila" genannt, erweist sich nicht nur als Saitenspezialist. So dirigiert er kurzerhand das Publikum und formiert einen Chor.

Am Ende gibt es noch Zugaben und 17 Hippies sagen beschwingt "Adieu". Frenetischer Applaus für ein mitreißendes Konzert. Spätestens nach dieser Tour sind 17 Hippies auch hierzulande weit mehr als das, als was sie lange Zeit galten - ein alternatives Salonorchester.