Das „Goldene Herz“ der Andrea Berg
Die Schlagersängerin wird für ihr soziales Engagement mit dem Stadtsiegel ausgezeichnet.
Krefeld. Horst kommt von weither. Er ist alleinstehend, todkrank und weiß nur Eines: "Zum Sterben gehe ich ins ,Andreas Hospiz’." Er hat dort einen Platz bekommen und die ihm noch verbleibende Zeit seines Lebens hat sich "Andrea" persönlich um ihn gekümmert, Postkarten geschrieben und mit ihm telefoniert.
Neben der glamourösen ist dies die leise, ruhige und sozial engagierte Seite im Leben der sonst im Scheinwerferlicht stehenden Schlagerkönigin Andrea Berg. Die bekennende Krefelderin nutzt ihre große Popularität, um den Hospiz-Gedanken in die Öffentlichkeit zu tragen. Am Montag verlieh Oberbürgermeister Gregor Kathstede der sympathischen und natürlich gebliebenen Frau das Stadtsiegel. Sie sagt: "Krefeld ist meine Heimat."
Die Sängerin bringt Glanz in den Ratssaal. Sie kommt im kurzen "Kleinen Schwarzen" auf High Heels und wirkt so noch größer und schlanker. Geübt übersteht sie den Medienrummel und wird mit Applaus begrüßt. Freunde aus Krefeld und Kleinaspach umringen sie. Diesmal sitzt sie in der ersten Reihe und hört dem Dio-Chor zu, der ihr zu Ehren Abbas "Dancing Queen" singt.
"Sie sind die Populärste von uns allen Krefeldern", sagt Kathstede in seiner Rede. "Sie überflügeln in den Hitlisten sogar die Rolling Stones. Für berufliche Erfolge bekommt man nur selten einen Orden. Dieser ist für das ,Goldene Herz’ der Andrea Berg", sagt er.
Als 1999 mit den Planungen für das Hospiz begonnen wurde, hatte Andrea Berg bereits gemeinsam mit ihrer Freundin und Bürgermeisterin Karin Meincke an Benefiz-Veranstaltungen teilgenommen, um die Einrichtung zu verwirklichen. Später hat sie immer die Zeit gefunden, die Bewohner von ihrem schweren Schicksal abzulenken und Freude zu bringen. Kathstede: "Die Samt- und Seidenstadt ist stolz auf Sie.".
Die Schlagersängerin gibt ihr Lebensmotto preis: "Geh’ mit Deinem Leben ordentlich um." Und zum Hospiz-Gedanken: "Die Menschen hören mir zu, ich kann sie packen mit meiner Musik."
Die gute Schlittschuhläuferin hat auch noch ein Krefelder Schmankerl parat. "Als ich beim KEV als Kind einmal eine Choreografie nicht gleich verstand, hat die Trainerin gesagt: "Ich habe noch nie jemanden gesehen, der so unmusikalisch ist..."