Letzter Schliff für Deuß-Tempel mit altem Pflaster vom Gericht
Denkmal: Der Lions-Club spendet für die Erneuerung der Steine.
Krefeld. Ruhig liegt er da und schaut majestätisch aufs Wasser - der Deuß-Tempel. Seit Jahren Platz zum Ausruhen für Spaziergänger oder Treffpunkt für Jugendliche. Leider litt das Denkmal unter Vandalismus und den Zeichen der Zeit.
Durch das Benutzen des Weges um den Tempel, haben sich die Pflastersteine gelöst. Heute ist nur noch ein kleiner Rest vorhanden. Die Krefelder Baudenkmal-Stiftung hat sich für Juli oder August vorgenommen, die Pflasterung zu erneuern. Bereits im letzten Jahr hat die Stiftung begonnen, den Deuß-Tempel zu sanieren. Unter anderem wurden die Graffitis entfernt und die Kuppel wurde instand gesetzt. Aus ihr wuchsen bereits Bäume und Moos hatte die Fassade angegriffen.
8000 Euro kosten die Pflasterarbeiten, mit 3000 Euro beteiligt sich der Lions-Club Krefeld-Seidenstadt an den Kosten. Bereits vor fünf Jahren hat der Club die Stiftung bei der Sanierung des Mennonitenportals an der alten Stadtmauer unterstützt. "Wir engagieren uns hauptsächlich für Jugendarbeit, aber unterstützen, wenn möglich, auch Typisches in Krefeld. Gerade beim Deuß-Tempel handelt es sich um einen offenen Lebensraum mit hoher Aufenthaltsqualität, auch für die Jugend", sagt Arne Kolb, Präsident des Clubs.
Heute erstrahlt das 1913 erbaute Wahrzeichen der Samt- und Seidenstadt wieder. Eine Beschichtung soll das Gebäude vor neuen Schmierereien schützen. In die Erneuerung lässt die Krefelder Baudenkmal-Stiftung insgesamt 28 000 Euro fließen.
Der Weg um den Tempel besteht aus drei verschiedenen Steinen, die ein Schuppenmuster formen. Wehrmutstropfen war im vergangenen Jahr, dass nirgendwo die originalen Steine für den Weg zu bekommen waren. "Durch einen Zufall haben wir nun zumindest ähnliche Steine auftreiben können", erklärt Klaus Reymann, der Vorsitzende der Stiftung. Am Deuß-Tempel werden nun die Steine verwendet, die vor dem Landgericht entfernt wurden (WZ berichtete).
Die Stiftung verhandelt momentan mit den Stadtwerken Krefeld und dem Fachbereich Grünflächen. Die Mitglieder wollen, dass der Tempel von der anderen Seite des Weihers angestrahlt wird und umliegende Büsche entfernt werden, damit sie nicht die Sicht versperren. "Durch das Licht würden wir auch Zerstörungswütige abschrecken", sagt Reymann.