Volker Pispers kritisiert alles und Jeden
Der Kabarettist holt die Zuschauer auf den Boden der politischen Tatsachen zurück.
Krefeld. "Müntefering ist wie Fußpilz, gerade denkst du er ist weg, da kommt er schon wieder." Volker Pispers kritisiert alles und Jeden. Die Herrschenden, die Ärzte, die Polizei oder den Deutschen an sich. Niemand kommt in seinem politischen Kabarett "Bis neulich..." gut weg.
Das Problem: Mit seinen Kritiken hat er recht. Durch seinen Sarkasmus bringt er die Zuschauer im Seidenweberhaus zu Lachtränen und zum Nachdenken. "Die Schmarotzer in diesem Land sind die Investment Bänker, die anderer Leute Geld Gassi führen."
Warm laufen braucht sich der Profi nicht, auf der Bühne angekommen, geht’s auch schon los. "Die Polizei, dein Freund und Hilfloser. Für mich sind das nur noch Wattestäbchen auf zwei Beinen." Komplett schwarz gekleidet, mit einer minimalistischen Bühnen-Deko, einem Tisch und einem Glas Wasser, spricht Pispers sich gegen alles aus, was die meisten Menschen einfach so hinnehmen. "Arbeitsplätze sind das Totschlagargument. Dann hätte man auch die Mauer stehen lassen können, denn dabei sind auch Arbeitsplätze drauf gegangen."
Auch die jammernden Deutschen kriegen ihr Fett weg: "Einem Land, in dem die Leute noch Geld für Bücher von Eva Hermann und Dieter Bohlen haben, kann es nicht so schlecht gehen." Mit viel Humor führt Pispers dem Publikum ernste Themen vor Augen, die ihn selbst aufzuregen scheinen. "Ich denke immer mit der Zeit müsste so etwas wie Altersmilde eintreten."
Gerade an die Ärzte verteilt er seine Spitzen. "Manche können nur Knie, wenn ich bei dem einen Herzinfarkt hätte, würde der sagen: falsche Überweisung. Trotzdem kriegt er mehr gezahlt als ein Allgemeinmediziner."
Seine politische Einstellung weiß Pispers zu transportieren. "Wenn du keinen Mindestlohn willst, bist du ein Arschloch." Am schlechtesten weg kommt die Regierung, mit Mimik, Gestik und Sprache werden Schröder und Merkel imitiert. "Die ist nur am reisen, deshalb schaffen die hier auch nichts. Letztens war sie am Nordpol und hat die Eisberge aufgefordert nicht mehr zu schmelzen."
Schröder wird zum "Berlusconi für Arme", Verhaltensauffälligkeiten zu Verhaltensoriginalität und die Bildzeitung zur Beleidigung für den darin eingewickelten toten Fisch. Pispers versteht es die wichtigen Themen des Alltags in witziger Art auf den Punkt zu bringen und zum Nachdenken anzuregen.