Ein großes chinesisches Familienfest
Grundschüler zeigen Sketche in der fremden Sprache.
Krefeld. Das Interesse, ein chinesisches Frühlingsfest zu erleben, ist riesig. „Wir haben mit rund 100 Gästen gerechnet und 140 haben sich angemeldet“, staunt Traute Nieter, die erste Vorsitzende der Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft Krefeld (GDCF).
Zu den Gästen am Samstagabend im China-Restaurant „Peking Garden“ an der Kölner Straße gehören nicht nur Vereinsmitglieder, sondern viele Kinder und Jugendliche, die in Krefelder Schulen Chinesisch lernen. Aber auch 16 Schülerinnen und Schüler sowie drei Lehrer aus Hangzhou sind gekommen. Sie verbringen einige Tage in Krefeld und sind mit ihren Gasteltern zu dem Fest gegangen. Die Organisation des Frühlingsfests haben der zweite Vorsitzende der GDCF, Carl-Theodor von Lieres und Wilkau, und seine Frau Xiaoying Shang übernommen.
Grundschüler von der Bismarckschule beweisen, wie viel Spaß es machen kann, diese Fremdsprache zu lernen. Mit kleinen Dialogen, die sie mit ihrer Lehrerin Zhen Tong einstudiert haben, zeigen die Kinder, dass sie nun gar nicht mehr einsilbig — wie in den Anfängen im letzten Oktober — in dieser Fremdsprache kommunizieren müssen. Allerdings hätte die kleine Chinesisch-Demonstration für das überwiegend deutsche Publikum erläutert werden können.
Eine gute Idee war die Präsentation der Speisefolge des Abends in einem Dialog. Da wusste man schon im Vorfeld, welche fünf Gänge die Gäste erwarteten: Pekingsuppe mit Krabbenchips, knusprige Ente mit Gemüse („eher für den deutschen Geschmack“, stellte der chinesische Moderator fest), Rindfleisch mit Paprika, das mit der Kombination von Farbe, Geruch und Geschmack Chinesen besser gefallen würde, sowie Fisch und Tofu.
Darauf folgte der Auftritt eines Chores aus Krefelder und chinesischen Gymnasiasten. Sie boten zur Begrüßung das urschottische Lied „Auld Lang Syne“ auf Chinesisch, das man hierzulande als „Nehmt Abschied Brüder“ kennt. Allerdings sangen nur ein, zwei Personen am Mikrofon durchgehend — die anderen Schüler waren leider Statisten.
Doch dem Fest tat das keinen Abbruch. Da fiel auch nicht so sehr ins Gewicht, dass der Service im Lokal mit den vielen Besuchern leicht überfordert war. Ganz in chinesischer Tradition eines großen Familienfestes nutzte man an den Tischen die Gelegenheiten zu angeregten Gesprächen.