Zu den Gratulanten im Bildungszentrum des Baugewerbes (BZB) an der Bökendonk gehörten außerdem Paul Neukirchen, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Niederrhein, und Kreishandwerksmeister Otwin Dewes. Zusammen mit seinem Sohn Stephan (47), ebenfalls Fliesenlegermeister, führt der 73-jährige Heribert Glaudo das Geschäft mit 13 Mitarbeitern. „Und mein Enkel macht bei uns bereits die Lehre“, freut er sich darüber, dass schon ein Mitglied der fünften Generation in den Startlöchern steht.

„Hier bei den BZB bin ich zuhause“, berichtet der Firmenchef. Hat er hier doch früher den Berufsbildungsausschuss geleitet. In der Innung war er als stellvertretender Obermeister aktiv. Er bedauert, dass im Fliesenlegerhandwerk heute keine Meisterprüfung mehr nötig ist. Er und sein Sohn haben sie noch abgelegt. „Das war ein Gütesiegel“, betont er. Außerdem gelte in der Branche das Motto: „Fliesen legen lernt man nur durch Fliesen legen“.

Er ist sich sicher, dass die Kunden Qualität zu schätzen wissen. Kundennähe und -zufriedenheit zählen zum Selbstverständnis des Familienbetriebs. „Früher hatten wir noch mehr Mitarbeiter“, berichtet Glaudo. Die rückläufigen Zahlen seien der fehlenden Meisterprüfung und der Schwemme an neuen und auch ausländischen Firmen geschuldet. Aber auch so komme man gut zurecht.

Das Geschäft des Meisterbetriebs besteht jeweils zur Hälfte aus dem Handel mit Fliesen aus Marmor, Granit, Steinzeug und Keramik sowie aus dem Verlege-Service. Auf etwa 500 Quadratmetern Ausstellungsfläche im Geschäft an der Philadelphiastraße können Kunden Muster begutachten und sich beraten lassen. Vier Mitarbeiter beschäftigen sich mit dem Handel, der Rest mit dem Verlegen der Fliesen auf der Baustelle.