Happy Birthday, Kulturfabrik
Die Kufa feiert. Jürgen Mengert und Ulrich Traub blicken auf 25 wilde Jahre zurück.
Krefeld. Der Performancekünstler Karl-Heinz Ramacher, besser bekannt als Caco, schwang sich wie an einer Liane durch die Halle und Krautrock-Idol Mani Neumeier von Guru Guru trommelte dazu. Als die Kulturfabrik im Oktober 1983 ihre Pforten öffnete, präsentierte sich der erste größere alternative Veranstaltungsort für Krefeld unübersehbar als Kind der Szene. Jürgen Mengert (45), Vorsitzender des Kultufabrik-Vereins, und Kufa-Pressesprecher Ulrich Traub (51) blicken auf 25 wilde Jahre zurück.
Ulrich Traub: Richtig. Konzerte fanden mal hier, mal da statt. In der Viehauktionshalle etwa, oft im Haus Blumenthal, das dann renoviert wurde und nicht mehr zur Verfügung stand. Es gab in Krefeld seit den 70er Jahren verstärkt das Bedürfnis nach alternativer Kultur. Daraus entstand der Wunsch nach einem Ort für diese Kultur, an dem regelmäßig Programm angeboten werden konnte. Das junge Krefelder Publikum hat die Kufa dann auch wegen der Stetigkeit der Angebote schnell angenommen.
Historie Am 28. und 29. Oktober 1983 wurde die Kulturfabrik mit einer zweitägigen Veranstaltung am Dießemer Bruch 150 eröffnet. Initiatoren waren unter anderem Charly Hüskes, Caco, Mitglieder der Bürgerinitiative St. Josef, der Literaturwerkstatt und vor allem der Krefelder Musikerinitiative (KMI) wie Lothar Janssen. Die alte Kufa fasste maximal 650 Besucher. 1995 zog man in den Schlachthof an der Dießemer Straße. Hier gibt es eine große (1100) und eine kleine Halle (300 Zuschauer).
Zahlen Der Verein hat zurzeit etwa 100 Mitglieder, von denen etwa die Hälfte in Ausschüssen (Programm, Technik und so fort) aktiv ist. Daneben gibt es Honorar- und festangestellte Kräfte für die Presse- und Büroarbeit. Die Kufa führt zwischen 180 und 200 Veranstaltungen im Jahr durch und hat dabei etwa 90.000 Gäste. Ende 2008, Anfang 2009 erwartet die Kufa den 1,5-millionsten Besucher. Der Jahresumsatz der Kufa beträgt rund 1,3 Millionen Euro. Die Stadt Krefeld bezuschusst Programm und Miete mit 70.000 Euro.
Rock und Pop John Cale, Die Ärzte, Die Fantastischen 4, Die Toten Hosen, Einstürzende Neubauten, Element of Crime, Fettes Brot, Herbert Grönemeyer, Guildo Horn, Leningrad Cowboys,Tocotronic, Uriah Heep und Wishbone Ash.
Jazz Don Cherry, Billy Cobham, Jan Garbarek, Egberto Gismonti, Charly Mariano, John McLaughlin, Al Di Meola und Marc Ribot.
Kabarett/Comedy Konrad Beikircher, Matthias Beltz, Thomas Freitag, Hanns Dieter Hüsch, Dieter Nuhr, Volker Pispers, Mathias Richling, Harald Schmidt, Sissi Perlinger und Stefan Raab.