Stadttheater: Mit 70 singt er noch jede Rolle

Publikumsliebling Peter Lüthke feiert runden Geburtstag. Ans Aufhören denkt er deshalb noch lange nicht.

Krefeld. Der Operettensänger Peter Lüthke wird Samstag 70 Jahre alt. Seit 1971 gehört er zum Ensemble der Bühnen Krefeld-Mönchengladbach. Vor zwei Jahren war er der erste Sänger, der hier sein 50-jähriges Bühnenjubiläum feiern konnte.

Zurzeit steht der Tenor als Millionär Harrison Howell in Cole Porters "Kiss me Kate" auf der Krefelder Bühne (nächste Vorstellung am 26. Januar) und als Manager des Grand Hotels in "Der Graf von Luxemburg" in Mönchengladbach, das nächste Mal am 13. Januar.

Der Operetten-Buffo, der zahllose Rollen verkörpert hat, auch bei vielen Gastspielen auf anderen deutschen Bühnen, ist seit vielen Jahren ein Publikumsliebling in Krefeld und Mönchengladbach.

Sein runder Geburtstag soll ihn nicht aufhalten in seinem Drang auf die Bühne: "Solange die mich haben wollen, spiele und singe ich." Seine Fitness beweist sich der Sänger mit zwei bis drei Fünftausendmeterläufen pro Woche.

Peter Lüthke begann seine Theaterlaufbahn 1956 am Stadttheater Parchim in seiner Heimat Mecklenburg. "Das waren noch Nachkriegszustände, Improvisation pur, wir haben großes Theater gespielt, das Publikum war dankbar." Seine nächste Station war Rudolstadt in Thüringen. Als 1961 die Mauer gebaut wurde, war Peter Lüthke zu Besuch bei seinem Vater in Münster. Er bliebt spontan dort und erhielt ein Engagement.

Es folgten die Stationen Pforzheim und Osnabrück. Seit 1971 ist er an den Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld und Mönchengladbach engagiert. Gastspiele führten ihn an Bühnen von Lübeck über Enschede bis Luzern. Seine liebsten Stücke und Rollen hatte er als "Frosch" in der "Fledermaus", in der "Gräfin Mariza" und der "Csardasfürstin" von Emmerich Kálmán, mit der er in Mainz einen großen Erfolg hatte, oder "Charleys Tante", mit der er in Osnabrück besonders gut ankam, "My Fair Lady" oder "Orpheus in der Unterwelt".

Als Lüthke nach Krefeld kam, wo er in Fischeln wohnt und seine Frau eine Ballettschule betreibt, war Joachim Fontheim Generalintendant. Seitdem hat er Wolfgang Gropper, Eike Grams und Jens Pesel erlebt, als Generalmusikdirektoren Satanowski, Zagrosek, Schwarz, Bramall und jetzt Jackson. "Der Graf von Luxemburg" wird erst nach der Sanierung des Krefelder Hauses in die "Seidenstadt" übernommen. Auch dann will er als Hotelmanager seine Rolle spielen - und nicht nur die.

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