High-Tech im Hundecamp

Etwa 300 Menschen und 150 Vierbeiner leben vorübergehend an der Buddestraße.

Krefeld. Frank Heghmans hat alle Hände voll zu tun. Seit Tagen ist der erste Vorsitzende der Krefelder Ortsgruppe des Vereins für Deutsche Schäferhunde schwer gefragt. Das Training für die Weltmeisterschaft an der Grotenburg ist bereits im Gang.

Aus der ganzen Welt reisen Besucher an, um im Camp auf dem Vereinsgelände zu übernachten. "Bei uns sind rund 300 Menschen mit 150 Hunden aus Schweden, Dänemark, den Niederlanden, Belgien, England, Spanien, Italien, Schottland und Brasilien zu Gast." Heghmans sagt schmunzelnd: "Der Brasilianer rief mich wegen der Platzreservierung mitten in der Nacht an, er hat wohl die Zeitverschiebung nicht bedacht."

Der gelernte Fahrzeuglackierer hat sich für die Tage der WM, die sich jeder live anschauen darf, extra frei genommen und übernachtet im Wohnmobil auf dem Vereinsgelände, um immer ansprechbar für die Gäste zu sein. Ehrenamtlich und ganz ohne Sponsoring organisiert er die Unterkunft der WM-Gäste an der Buddestraße bereits zum zweiten Mal und weiß: "Wir brauchen ein gutes Jahr Vorlauf.

Die erste Platzreservierung habe ich im Januar bekommen, die letzte habe ich heute noch vergeben. Wir haben 16 beheizbare Toiletten und High-Tech-Duschcontainer gemietet. Jeder Mieter hat seinen eigenen Stromanschluss."

Frühstück "Continental" gibt es ab fünf Uhr morgens, denn die ersten Teilnehmer der WM radeln schon gegen sechs Uhr zur Grotenburg. 600 Brötchen, hunderte von Eiern, etliche Kilos an Käse und Aufschnitt verspeisen die Gäste pro Tag.

Jedes Abendessen steht unter einem anderen Motto. Heute ist es ein bayrisches Mahl mit Leberkäse, morgen gibt es einen griechischen Abend. "Tütchen", also Beutel für die Haufen, und Hundefutter bringen die Halter selbst mit. "Futter ist eine Wissenschaft für sich. Da schwört jeder auf ein anderes", sagt Heghmans. Die unterschiedlichen Sprachen der Gäste tun der Verständigung keinen Abbruch. "Meine Frau spricht fließend Englisch und Französisch, aber notfalls unterhalten wir uns auch mit Händen und Füßen."

Familie Chang aus Den Haag ist soeben eingetroffen. Mit den Hunden Nako und Rudy vom Conneforde sind sie zum zweiten Mal bei der WM. Maria und Hermann Ulrich sind mit El Gringo und Dax aus Hürth angereist. Ihr Wohnmobil ist speziell fürs Reisen mit ihren Lieblingen ausgestattet. Im hinteren Teil haben die Vierbeiner ihr eigenes Reich.

Die gebürtige Schweizerin Anita Aeschlimann aus Finnland hat mit ihren beiden Hunden zuvor einen Abstecher nach Berlin gemacht. Prisman Oxx ist gerade erst elf Wochen alt. Der Welpe soll sich das Treiben erst einmal nur ansehen, so seine Halterin.