Der größte Teil der Eintrittskarten ist in wenigen Stunden verkauft worden. Nur Restkarten gibt es noch. Was viele - selbst Krefelder - noch nicht wussten: Siechfried von Xanten ist in seinem Leben niemals bis Worms gelangt, wie es in der sogenannten Nibelungensage behauptet wird. Warum sollte er auch? Denn seine heißgeliebte Jrienhild hauste mit ihrem Bruder Junther, Hagen von Oppum und den anderen Burjundern auf Burg Linn in Krieewel. Das haben die Pappköpp herausgefunden.

Auch im neuen Programm wird die Marionettenfigur Matthes wieder eine klassische tragende Rolle übernehmen. Matthes ist jetzt 31 und kann die gesamte Pappköpp-Zeit überschauen. Mit einer gewagten Idee fing es nämlich an: Jazz, Marionetten und Mundart zusammenfügen.

Als 1978 der Jazzkeller an der Lohstraße 20 Jahre alt wurde, riskierten Ralf Kochann und Karl-Heinz Boves einen Auftritt mit selbst gefertigten Marionetten. Auch Fritz Mewes, der spätere "Puppenvater", war schon beteiligt. Der Zuspruch war überraschend, die Pappköpp wurden gegründet, wenige Monate später lief im Keller die erste offizielle Vorstellung. Das Repertoire umfasste Stücke wie "Internationaler Käseschoppen" à la Werner Höfer, Matthes und Schäng beim Fußballspiel oder Erlebnisse auf dem Westwallmarkt.

Von den zehn Gründungsmitgliedern sind heute noch vier aktiv. Die fadengeführten Figuren bringen in Krefelder Mundart kabarettistische "Stöckskes" in Lokalkolorit auf die professionell gestaltete Bühne. Das Theater verfügt über 160 Sitzplätze und wird bei den Vorstellungen bewirtschaftet. Mit der Zeit gehen die Marionettenkünstler längst: Wer keine Karten hat, kann sich Krieewelsch auf CD anhören: "Matthes vertällt...van Niejentehnhongertdrietendepief".