Brauchtum: Großer Zapfenstreich erklingt
2000 Gäste verfolgten am Freitag den Aufmarsch von 500 Schützen auf dem Rathaus-Platz.
Krefeld. Der Himmel ist sternenklar. Im Südwesten strahlt die Sichel des Mondes. Den 2000 Besuchern auf dem Von-der-Leyen-Platz bietet sich ein prächtiges Bild: zu abenddunkler Stunde ziehen 500 adrett uniformierte Schützen aus zehn Vereinen auf.
Links und rechts des Rathauses donnern zwei Kanonen. Als die Fahnen- und Fackelträger sich formiert haben, erklingt mit vollem Schall der Große Zapfenstreich, gemeinsam gespielt vom Oppumer Schützen-Trommlercorps und dem Orchester St. Andreas aus Gellep-Stratum. Dann folgt ein Gebet.
Die Abordnungen zogen am Freitag Abend mit Klang vom Theaterplatz über die Carl-Wilhelm-Straße auf und bezogen Stellung vor dem Rathaus.
Oberbürgermeister Gregor Kathstede, begleitet vom amtierenden Schützenkaiser August Sand aus Hüls und dem Sprecher der Arbeitsgemeinschaft, Hartmut Schmitz von den Musketieren Untergath, dankte den Krefelder Schützen für die Pflege der Heimatverbundenheit. Nach dem Abmarsch zogen die Musikgruppen noch einmal auf dem Von-der-Leyen-Platz auf, um sich zu verabschieden.
Das Trommlerkorps "Gut Schlag" und das Musikkorps BSW ’78 hatten die Besucher schon früh mit schmissigen Klängen eingestimmt. Während der Vorbereitungen zum Aufzug hatte Kathstede beim Empfang für die Königshäuser und Offiziellen der Schützenvereine im Rathaussaal den dritten Schützenorden an Sylvia Heer aus Hüls für ihr Engagement, vor allem in der Betreuung der jungen Schützen, verliehen.
Zuvor hatte er die Schützen als eine Bewegung beschrieben, die die Tugend der Hilfsbereitschaft pflegt, Heimattreue lebt und Neu-Krefelder integriert. Beim Ausblick auf das nächste Jahr erwähnte er das Stadtschützenfest mit der Kürung eines neuen Kaisers.