Hockey-Fans jubeln - Goldjunge Matthias Witthaus ist verlegen
Freunde und Verwandte haben Matthias Witthaus im Vereinsheim CHTC empfangen. Die Medaille trug der erfolgreiche Olympia-Teilnehmer noch um den Hals.
Krefeld. Um zwanzig vor acht Uhr am Montagabend deutet auf der Tennisanlage des CHTC an der Hüttenallee noch nichts auf ein besonderes Ereignis hin. Lediglich eine kleine Deutschlandfahne, die ein Besucher in den Händen hält und eine Gruppe Jugendlicher, die nervös die Straße entlang blickt, verraten, dass gleich jemand von Wichtigkeit beim CHTC eintreffen wird.
Dann vernehmen die Wartenden aus der Ferne ein Hupkonzert. Als das Hupen unüberhörbar laut ist haben sich mehr als 50 Freunde, Bekannte und Gratulanten vor dem Restaurant Essenz versammelt. Um 19.51 Uhr fährt eine schwarze, mit Fahnen geschmückte Limousine durch das geöffnete Eingangstor direkt an die Menschenmenge heran. Ein braungebrannter junger Mann mit einer weißen Baseballmütze steigt aus dem Gefährt und wird sofort mit stürmischem Beifall begrüßt.
Das liegt zum einen am Namen des 25-jährigen: Matthias Witthaus. Jeder im Club erinnert sich an die zahlreichen Erfolge, die der sympathische Hockeynationalspieler mit dem CHTC gefeiert hat. Zum anderen liegt es daran, dass Witthaus eine Goldmedaille um seinen Hals trägt.
Alle möchten die Medaille sehen, Fotos mit ihrem "Witti" machen oder einfach ihre Freude über die sichere Rückkehr aus Peking zum Ausdruck bringen. Matthias Witthaus bekommt sofort ein Bierglas in die Hand gedrückt und wird dann vom ersten Vorsitzenden des CHTC, Dr. Frank Oehmke, gebührend willkommen geheißen: "Der CHTC begrüßt seinen einzigen Weltstar. Wir sind stolz auf dich".
Das machte den Goldmedaillen-Gewinner sichtlich verlegen und er kann erst wieder etwas entgegnen als ihm 50 Liter Bier geschenkt werden: "Ich bekomme schon 50 Liter Bier von der Sporthilfe", scherzt Witthaus.
Mit der Deutschen Hockeynationalmannschaft wurde der Krefelder in Peking Olympiasieger und wirkt nach dem langen Flug und der Autofahrt von Frankfurt nach Krefeld ein wenig müde. "Aber ich werde mit Sicherheit heute noch lange Feiern. Der CHTC hat mir einen sehr schönen Empfang bereitet - Das ist eine große Ehre für mich", sagte Witthaus im WZ-Gespräch.
Besonders gefreut hat sich der Hockeycrack über den Empfang in Frankfurt, wo zahlreiche CHTC-Freunde ihn abholten. Worauf er sich jetzt am meisten freue? "Auf das gute Essen in und auf das gemäßigte Wetter in Deutschland".
Doch im Oktober steht für den Goldjungen schon der nächste längere Auslandstrip auf dem Plan. Matthias Witthaus wechselt in die spanische Liga zu Atletico Terrassa. Ausgerechnet nach Spanien, das Deutschland im Finale des olympischen Hockeyturniers mit 1:0 besiegen konnte. "Du reist ins Land der Verlierer. Hoffentlich lassen die dich an der Grenze jetzt noch durch", den Scherz kann sich Frank Oehmke nicht verkneifen.