Jubiläums-Renntag: Festliche Stimmung im grünen Oval

Mit Pomp feiert die Rennbahn ihr 100-Jähriges. Nur das Wetter spielt dabei nicht mit.

Krefeld. Das Jubiläumswochenende zum 100. Geburtstag der Galopprennbahn beginnt mit einem Knall. 100 rote, grüne und weiße Luftballons steigen vor den großen Fenstern der Derby-Tribüne auf, als der Rennclub-Vorsitzende Jan Schreurs beim Festakt das Sektglas erhebt und einen guten Start in drei ereignisreiche Tage wünscht. Die Ballons verdecken am Freitag für Sekunden die traumhaft schöne Kulisse des sattgrünen Rennbahn-Ovals.

Die Sonderausgabe zur Eröffnung der Krefelder Rennbahn von 1913 liegt aus, die Musikschule spielt beim Eintreffen der Festgäste, die Stimmung ist feierlich, aber gelöst. Kinder führen kleine Kunststücke vor.

Dann lassen Festredner die Geschichte Revue passieren. Oberbürgermeister Gregor Kathstede erklärt, das Juwel Rennbahn sei immer aus der Krise herausgeholt worden. Es sei nur zu halten, wenn sich Krefelder Bürger engagierten. Krefelds Sparkassen-Chefin Birgit Roos sieht ihr Unternehmen als steten Begleiter und gratuliert allen, die in der Stadt etwas bewegen.

Das abwechslungsreiche Programm führt die Festgesellschaft in die 1930er Jahre. Die Modenschau „Husarenschnitt“ mit Modellen von Schinke Couture ist ein wahrer Hingucker, die Models, die aus dem 1. Krefelder Amazonencorps rekrutiert sind, machen ihre Sache prima. Kabarettistische Musikhits der Goldenen Zwanziger bringen Christoph Erpenbeck und Christine Lauter zu Gehör.

Bevor die Party mit DJ Holger Heffungs steigt, wird eine vierstöckige Erdbeercreme-Torte mit Feuerwerk und geschichtsträchtigem Hintergrund serviert. Dazu sagt Tania Cosman, die fürs Programm verantwortlich zeichnet: „Als die Husaren nach Krefeld kamen, wurde ihnen zu Ehren eine große Torte serviert, die aus lauter Aufregung beim Anschneiden umgekippt wurde.“ Diesmal landet die Torte auf den Tellern.

Den Husaren-Renntag der Sparkasse läuteten am gestrigen Sonntag Prinzengarde, Amazonencorps und viele Husaren-Schützenkompanien in ihren prächtigen Uniformen und mit klingendem Spiel im Rennbahn-Oval ein. Während Jan Schreurs noch darauf hofft, dass sich das Wetter bessert wie vor 100 Jahren, öffnen sich wenig später die Schleusen des Himmels.

Die Besucher kann das kaum erschüttern. Hans-Gerd und Barbara Kawalla sind mit drei Söhnen eigens aus der Nähe von Münster angereist. „Wir wollen die Pferderennen erleben“, berichten sie. Das Jubiläums-Beiprogramm nehmen sie da gerne mit. Gastgeberin Britta Seja aus Tönisvorst ist mit der Familie schon oft bei Rennen gewesen. „Wir hätten uns heute nur besseres Wetter gewünscht“, sagt sie.