Offene Gartenpforte: Bauernhof als grünes Idyll

Einen landwirtschaftlichen Betrieb hat die Gärtnerin Theresa Topoll in eine Natur-Oase verwandelt.

Krefeld. Das große eiserne Tor zum alten Bauernhof an der Oberbenrader Straße steht offen: Wer einen Blick hinein wagt, entdeckt ein grünes Idyll. Zwischen kunstvoll angelegten Buchsbaumhecken, präsentiert sich prachtvoller Zierlauch und Rittersporn in schönen Blautönen. Die Hecke wirkt wie ein Labyrinth, umrahmt von blauen und weißen Blumen. „Ich habe sie vor vielen Jahren Pflanze für Pflanze selbst hergerichtet“, sagt Theresa Topoll.

Die Gartenplanerin hat am Sonntag für Krefelds Gartenfreunde zum vierten Mal Einblicke gewährt: Der Idee für diesen „Tag der offenen Gartenpforte“ kommt aus Großbritannien, wo die Tradition seit 86 Jahren gepflegt wird. Im Rheinland gibt es diese Initiative seit 2004.

Elf Gartenbesitzer aus Krefeld machen in diesem Jahr mit und versuchen, ihre Pflanzen trotz Regen und Kälte termingerecht zu üppiger Blüte zu bringen. Theresa Topolls Eltern haben den alten Bauernhof vor 20 Jahren übernommen, bis dahin wurde er landwirtschaftlich genutzt. Die gelernte Gärtnerin hat die Stärken und Schwächen des riesigen Grundstücks genutzt, um ihre Ideen in verschiedenen Teilgärten umzusetzen. Wo heute das Heckenlabyrinth steht, war früher der Mistplatz.

Auf der anderen Seite des Innenhofs geht es vorbei an einem kleinen Schattengarten, der früher ein Hundestall war. Hinter den Gebäuden stehen zwei riesige Linden. Topoll erzählt, dass da im Frühjahr Maiglöckchen blühten. Im Sommer wird eine Hängematte zum Entspannen einladen.

Ein paar Schritte weiter folgen eine Streuobstwiese und ein weiteres Blumenbeet: „Dieses Beet ist in Rottönen gehalten. Ich versuche immer Farbgruppen zu arrangieren, aber hier und da verirren sich auch mal andere Farben, genau das macht den Charme aus.“ Ein Gewächshaus und ein weiteres Beet sollen in nächster Zeit noch bepflanzt werden.

Hinter eine zweiten Gebäude befindet sich ein weiterer Garten, auch da hat die Krefelderin jede Menge Stauden gepflanzt. Dort verrät sie einen Trick gegen lästiges Gewucher: „Je dichter die Beete bepflanzt sind, desto weniger Licht kommt auf den Boden. Somit wächst weniger Unkraut“.

Topoll kümmert sich um etwa 1500 Quadratmeter Gartenfläche, dabei hilft die ganze Familie: die Männer mit den groben Arbeiten, die Frauen mit der Feinarbeit. Bereits mit neun Jahren wusste Topoll, dass sie Gärtnerin werden will. Mit ihrer grünen Oase hat sie sich einen Traum erfüllt: „Ich gebe Seminare und nutze die Gärten als Muster.“ So verbinden sich Hobby und Beruf.