Kinder tanken beim Zirkusprojekt Selbstbewusstsein
Freizeitzentrum und „Spie-Die“ machen „Varieté im Süden“.
Krefeld. Mare Tenne Brosum ist ein Ort, an dem die kuriosesten Gestalten leben: eine kindliche, ewig zehnjährige Kaiserin, Zwerge, Drachen, Hobbits, Gestaltwandler, edle Ritter, Feen und viele mehr. Diese Vielfalt an Fabelwesen entspringt der Phantasie von rund 45Kindern und Jugendlichen.
Seit Juni arbeiten die 5- bis 15-Jährigen im Freizeitzentrum Süd und im "Spie-Die" an dem etwas anderen Zirkusprojekt "Varieté im Süden - eine Welt voller Fantasie und Poesie: Abenteuer in Mare Tenne Brosum".
Von der Geschichte über Kostüme und Bühnenbild bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit haben die jungen Kreativen alles selbst in die Hand genommen. Am Freitag ist Premiere im Freizeitzentrum.
"Viele Zirkusprojekte haben etwas Statisches, sie sind eine Aneinanderreihung mehr oder weniger artistischer Darbietungen", sagt Norbert Axnick, Abteilungsleiter Jugend der Stadt. "Das Varieté im Süden ist etwas vollkommen anderes: die Vermittlung vielfältiger, unmittelbarer, sinnlicher Erfahrungen - eingebettet in die Geschichte vom Geburtstag der kindlichen Kaiserin."
Rund 19000 Euro hat das Projekt gekostet. 13000 Euro wurden vom Land Nordrhein-Westfalen bereitgestellt, den Rest hat die Stadt übernommen.
Vorerst sind nur zwei Aufführungen geplant, aber "es wäre ein Verbrechen, nicht weiterzumachen, falls die Resonanz da ist", sagt Axnick. Solche Projekte leisteten einenwichtigen pädagogischen Beitrag.
"Die Kinder haben ihre Kompetenzen entdeckt, sie besser kennen gelernt und ausgebaut", berichtet Martin Gabriel, Leiter der Jugendeinrichtung Freizeitzentrum Süd. Etwas durchzuhalten, auch wenn es anstrengend ist und Kraft kostet, war dabei nur eine Sache, die die Kinder gelernt haben.
Auch die Resonanz in der Gruppe, der Applaus nach den ersten Proben hat einige von ihnen regelrecht aufblühen lassen. Nicht ohne Stolz sagt Gabriel: "Die Kinder und Jugendlichen haben richtig Selbstbewusstsein getankt."