Klassentreffen: Schüler-Hilfe bei den Trümmerarbeiten
Zwölf Ehemalige treffen sich 60 Jahre nach dem Abitur im Arndt-Gymnasium.
Krefeld. Gemeinsam gehen die zwölf ehemaligen Klassenkameraden durch die Räume des Arndt-Gymnasiums. Immer wieder stellen die Herren bei ihrem Klassentreffen fest, wie viel sich in den vergangenen 60 Jahren verändert hat. „Wir sind heute zwölf von insgesamt 18 Schülern, die 1953 ihr Abitur hier am Arndt gemacht haben“, sagt Franz Janssen. Zwei der Kameraden sind gestorben, vier fehlen krankheitsbedingt
Die Schulzeit war keine leichte Zeit für die Schüler: Bombenalarm und zerstörte Schulen gehörten zum Alltag. Franz Janssen erinnert sich, dass auch das Arndt-Gymnasium kurz nach ihrer Einschulung zerbombt wurde und die Schüler deswegen auf verschiedene Schulen verteilt wurden: „Als unser Gebäude wieder provisorisch aufgebaut wurde, mussten wir selber die Briketts zum Heizen der Räume mitbringen“, erzählt der Ehemalige.
Außerdem mussten die Schüler nach dem Unterricht bei Trümmerarbeiten helfen: „Doch wir haben das früher nicht als negativ befunden, es gehörte zu unserem Alltag“, sagt Janssen. Zum Alltag gehörte auch die Schulspeisung: Erbsen- und Biskuitsuppen für die ganze Schule. Diese wurden in großen Karren transportiert, Janssen erinnert sich, wie an einem Tag zwei kleinen Jungen die Karre nicht halten konnten und somit die gesamte Biskuitsuppe auf den Boden floss: „Dann haben wir die Suppe vom Boden gelöffelt, denn wir hatten schließlich großen Hunger“, erzählt er.
Doch trotz der schwierigen Zeit haben die Herren nach dem Abitur ausnahmslos gute Karrieren eingeschlagen. Diese verstreuten sie von München bis Chile, doch zum Klassentreffen finden die Kameraden immer wieder zusammen.
„Wir gehen später noch gemeinsam essen und fahren dann nach Linn, um uns dort die Ausstellung anzuschauen. Anschließend werden wir den Tag noch gemütlich ausklingen lassen“, sagt Janssen, der dieses achte Klassentreffen organisiert hat.