Konzert: Musik für Ausgestoßene aus der Engelstadt
In der Kulturrampe brachten die Angel City Outcasts die Zuhörer zum Mitgrölen.
Krefeld. Qualitativer Arena-Rock zu Kneipenpreisen - dieses unverschämt nette Kompliment machte vor wenigen Jahren ein texanischer Tourmanager den Angel City Outcasts. Seit fünf Jahren existiert das Quintett aus Los Angeles und spielt, laut Gitarrist Tak Boroyan, passend zum Bandnamen "Musik für Ausgestoßene". Man denke nicht in Kategorien, so Boroyan.
Egal ob Punk, Skinhead, Greaser oder Hardrock-Fan - die Angel City Outcasts wollen jeden für sich gewinnen. So durfte man zum Abschluss ihrer Europatournee in der kleinen Kulturrampe gespannt sein, welche Live-Qualitäten die jungen Kalifornier auf der Bühne haben.
Zunächst sorgten aber die Krefelder The Apes of Terror für tierischen Lärm. Mit "Evil Noise" oder "Tequila Song" zitierten sie munter bekannte Hardcore-Muster, die aber abwechslungsreich daher kamen und zumindest den jüngeren Zuhörern gefielen. Eine deutliche Tempoverschärfung gab es im Anschluss mit den Angel City Outcasts. Adrett mit Hemd und Weste gekleidet legte die Band ein schnelles, energievolles Set hin. Frech und ungestüm kam ihr rotziger Streetpunk mit Country-Einflüssen daher. Bei den meisten Nummern wie "Down Spiral" oder "Made For This" wurde dabei hörbar aufs Gas getreten.
Der Action-Charakter ihrer Stücke gab den 60 Zuhörern dann auch willkommenen Anlass zum Mitgrölen und Mitfeiern. Selbst das balladesk anmutende "Ten After Midnight" brachte kaum Zeit zum Durchatmen.
Trotz geballter Punkladung überhörte man bei den Angel City Outcasts aber nie die Zusätze ihrer musikalischen Mixtur. Nach 50Minuten Hochgeschwindigkeit endete das Konzert mit einer explosiven Coverversion: unbekümmert knallt "T.N.T". Die Jungen aus der Engelstadt haben nichts Neues erfunden, aber das Beste aus vielen Richtungen perfekt vereint.