Krefeld-Parodien am laufenden Band
Premiere: Creinvelt hat im Parkhotel das neue Programm vorgestellt: „Jenau so isset!“ Darin kommt auch Hüls vor — aber als Hallig.
Krefeld. Die Brauchtumsgesellschaft Creinvelt von 1927 rief — und die Freunde und Fans kamen ins Parkhotel, um frohgestimmt die Premiere zu erleben. Das Motto „Jenau so isset!“ sprach dem Publikum sozusagen aus dem Herzen, so dass Präsident Schorsch Rupp keine Mühe hatte, den großen Saal damit vertraut zu machen.
Bis zur Premiere hatten alle Creinvelter, die Ratsherren und Spouljonges, über die Themen der Parodien dicht gehalten. Umso größer die Freude und Bestätigung der Krefelder Binsenweisheit. Aus vollem Herzen hörte man es immer wieder: Jenau so isset! Der Abend begann mit einer Pflichtübung, dem Prinzenempfang. Dieser wurde jedoch durch die charmante und lockere Art von Prinz Michael I und Prinzessin Karin I zu einer wahren Kür.
Mit Begeisterung folgte das Publikum den Turnübungen „Nach vorn, nach hinten, nach oben, nach unten . . .“. Einmal aufgewärmt gingen die Besucher toll mit. Vor der Pause gab es acht starke Darbietungen, nach der Pause ebenso viele.
Das ansprechende 64-seitige Programmheft (Titelzeichnung Ulf Tabbert) enthielt die zum Mitsingen angebotenen Krieewelsche Ledsches und ein kleines Platt-Lexikönchen. Die Mundart, einst eine Domäne der Creinvelter, tritt immer mehr zurück. Dafür gibt es großartige Zwiegespräche und Gesangsdarbietungen. Zu nennen sind die umwerfenden Neuwirts Boersch (Reiner und Claus Neuwirt mit Achim und Craig) und die Pink Propellers, die in diesem Jahr als Rockergruppe Creinvelt-Dinos glänzten. Herrlich komisch, wenn die „harten Männer“ zur Mama düsen, um ein Stück Kuchen zu ergattern.
Charly Nießen verbarg im Mottolied „Jenau so isset!“ wieder sanfte Kritik an der Seidenstadt. Gelungene Büttenreden kamen von Wilhelm Havermann, Jochen Lenzen, Rainer Schulte und Dieter Lorenzen. Horst Krischer animierte mit „Hopp, hopp, rinn en de Kopp“ zum Getränkeverzehr.
Ein toller Einfall war die infolge der Erderwärmung mögliche Begegnung auf der Krefeld vorgelagerten Hallig Hüls. Der Eremit (Wilhelm Havermann) und Frau Antje (Wilfried Paul) beschworen eine Schwimmflügel-Strandmodenschau.