Mediothek: Viel Arbeit am ersten Tag

Nicht alles läuft rund am ersten Öffnungstag. Bis auf einen Feueralarm ist vieles aber harmlos.

Krefeld. In der Mittagspause kurz in die neue Mediothek und einige Bücher zurückgeben - diese Idee haben gut drei Dutzend Krefelder, die gegen 13.10 Uhr vor der automatischen Rückgabe warten. Das wuselige Treiben wird plötzlich von lautem Sirenengeheul unterbrochen. Feueralarm. Das Haus ist innerhalb von drei Minuten geräumt, wenig später steht die Feuerwehr vor der Türe. "Perfekt geklappt", sagt Mediotheksleiter Helmut Schroers zur keineswegs eingeplanten Räumaktion - als wenn der Hausherr am ersten Öffnungstag nicht schon genug am Hals hätte.

Ein angebranntes Rührei in der Küche des Lesecafé stellt sich schnell als Grund für den Alarm aus. Die Feuermelder dort sind eigentlich eigens für den Betrieb eingestellt worden, nicht jedoch ein Melder in einem Flur, wohin die Schwaden gezogen waren. "Solche Dinge merkt man erst im Live-Betrieb", sagt Schroers. Es wird die einzige größere Störung am ersten Betriebstag sein.

Ohne Probleme laufen die Ausleihgeräte und der Bezahlautomat. Aber es sind manchmal die kleinen Dinge, die das Leben schwer machen und nicht nur bei der Rückgabe zu Warteschlangen führen. "Viele Menschen haben keine Geduld", sagt Horst Twelkemeier von der Firma Novatec, die das automatische Rückgabegerät gebaut hat. Obwohl auf dem Bildschirm in knallrot "Bitte warten" erscheint, wenn ein Buch auf das Band gelegt wird, schieben immer wieder einige zu früh Bücher nach, so dass der Vorgang wiederholt werden muss. "Die Leitung zum Rechenzentrum verkraftet die vielen Abfragen nicht schnell genug", erklärt der Techniker, warum es etwa zwei bis drei Sekunden dauert, bis das Buch erkannt und verbucht ist.

Auch beim "Mediodrive", der Außenrückgabe, gibt es Probleme. Er bleibt den ganzen Tag geschlossen, weil die einzelnen Förderbänder noch nicht harmonieren. Weil die neuen Bücherwagen noch nicht fertig sind, müssen die Mitarbeiter auf die alten zurückgreifen.

Schlangen bilden sich auch am runden Infoschalter auf Ebene 1. Dort sitzt Barbara Beckmann und nimmt Neuanträge an. "Wir haben am Samstag tonnenweise Infozettel herausgegeben, jetzt müssen wir auf die alten Flyer zurückgreifen", erklärt sie das Problem an ihrer Theke. Etwa 100 neue Nutzer wird sie am Abend bedient haben, viele fragen auch nach einer Verlängerung älterer Nutzerausweise.

Ab Mittwoch werden die Regale also wieder gefüllt sein, nicht wenige hatten sich am Samstag über die teilweise sehr leeren Regale gewundert. "Bei den Romanen waren wir so gut wie ausgebucht", erklärt Barbara Beckmann.

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