Mönche bringen buddhistische Klänge in die Dionysius-Kirche
Mönche aus dem Himalaya meditierten in Krefeld.
Krefeld. Sie sind zum ersten Mal in Europa unterwegs und kommen auch in mehrere deutsche Städte, um den Menschen ihre Religion näher zu bringen und das Gespräch zwischen den Glaubensrichtungen anzuregen: elf buddhistische Mönche aus dem tibetischen Kloster Phyang, dessen Name auf die bläulich schimmernden Berge des Himalaya verweist.
Am Dienstagabend zeigten sie in der Krefelder Dionysius-Kirche einen Teil ihrer faszinierenden Welt - beeindruckende Kostproben ihrer Gesänge, Tänze und Meditationen. Seelsorger Claus Lücker betonte die Besonderheit der Veranstaltung und verwies auf das Anliegen der Stadtkirche, dem interreligiösen Dialog, geprägt von gegenseitiger Wertschätzung, Raum zu geben.
Buddhismus-Experte Dr. Wolfgang Siepen sprach von einer "seltenen Chance, die spirituellen und meditativen Praktiken des tibetischen Buddhismus präsentiert zu bekommen". Moderiert wurde der Abend von Sabine Tsering, einer buddhistischen Nonne, die der Gemeinschaft für tibetisch-buddhistische Kultur Dharmakirti angehört. Sie gab vor jedem Programmpunkt eine kurze Einführung und bereitete die Zuschauer so bestens auf die für europäische Sehgewohnheiten zunächst fremden religiösen Riten vor.
Es gab viel zu sehen, das erstaunte und beeindruckte: Unterschiedliche Tänze, bei denen die Mönchen Masken trugen, die verschiedene Gottheiten symbolisieren - sie dienen der Konzentration auf Kräfte wie Güte, Menschenfreundlichkeit und Geduld. All das geschieht immer vor dem Hintergrund, sich dem Wohle aller Wesen hinzugeben. Die Tänze sollen ein Gefühl tiefen Friedens und großer Freude vermitteln.
Ein ganz besonderes Erlebnis an diesem Abend waren die Meditationen, denen man zusehen und zuhören konnte: Mit Trommeln, Glocken und Blasinstrumenten begleiteten die Mönche ihre meditativen Gesänge und ließen das Publikum für eine Zeit lang die Außenwelt vergessen.
Als etwas Außergewöhnliches und Wichtiges ist diese Veranstaltung sicherlich auch vor dem Hintergrund der schwierigen Situation Tibets zu sehen, die durch die chinesische Okkupation des Landes entstanden ist.