Nachtsafari im Zoo: Wenn sich Mensch und Seehund Gute Nacht sagen
Die Nachtsafari lockte zahlreiche Besucher an. Sie wurden nicht nur mit interessanten Infos rund um die Tiere versorgt.
Krefeld. Etwas Seltsames tut sich Freitagnacht im Krefelder Zoo: Hunderte Kinder und Erwachsene strömen in den Tierpark und belagern die Gehege von Nashorn, Elefant und Co.
Bei der Nachtsafari können die Besucher die Tiere einmal zu nachtschlafender Zeit erleben, wenn der Zoo gewöhnlich geschlossen ist.
Auf dem ganzen Gelände verteilt gibt es Musik und viele Attraktionen. So wie die Fütterung der Nashörner. Nashornmama Nane scheint ein bisschen aufgeregt zu sein, dass zu dieser Uhrzeit noch so viele Besucher anwesend sind.
Unruhig läuft sie hin und her, kann aber vom Pfleger besänftigt werden. Immer im Schlepptau: Ihr zwölf Tage altes Neugeborenes, das tapsig seiner Mutter um die Beine galoppiert und damit jung und alt begeistert.
Besucherin Jasmin Chrambach, die mit ihrer sechs Jahre alten Tochter gekommen ist, findet die Infos, die der Pfleger über das Nashorn erzählt, am interessantesten.
"Es erschüttert einen, wenn man hört, wie wenige es nur noch von den Nashörnern gibt. Für die Kinder ist es wichtig, dass sie in der heutigen Konsumgesellschaft mal mitbekommen, wie es um die Tiere steht", sagt sie.
Nach und nach füllt sich der Zoo. Zur Sicherheit schreibt Besucher Peter Janknecht seiner Tochter die Telefonnummer von zu Hause auf den Arm. "Falls sie mal verloren geht."
Er ist zum ersten Mal bei der Nachtsafari, hat etwas ähnliches aber schon mal in Amerika erlebt. Im ganzen Gelände stehen Infostände. Tierpatenschaften können übernommen werden und wer möchte kann auch für wenig Geld ein Hundertstel eines Gorillas erwerben. Dies wird dann mit einer schmucken Urkunde dokumentiert.
Besonders engagiert sind an diesem Abend Anika, Florinda und Laura. Die neun, zehn und elf Jahre alten Mädchen sind Mitglieder im Junior Club des Zoos.
Jeden Samstag treffen sie sich im Forscherhaus, füttern die Tiere und helfen beim Ausmisten. Heute sind sie am Schmetterlingsstand eingeteilt und werben für das neue Schmetterlings- Haus, das am 31. Juli eröffnet wird.
Vor dem Forscherhaus swingt die Band der Musikschule "rhythm matters" und Waffelduft liegt in der Luft. Das Stockbrot, das die Kinder über offenem Feuer rösten, ist meist nach ein paar Minuten schwarz.
Trotzdem sind sie begeistert und tummeln sich in Scharen um das von Feuerwehr und THW bewachte Lagerfeuer. Wer sich das ganze Spektakel von oben anschauen möchte, hat die Möglichkeit in einer Gondel von einem Kran in luftige 43 Meter Höhe gezogen zu werden und Krefeld einmal aus anderer Perspektive zu erleben.