Neue Leiterin am Ricarda-Huch: „Eine Schule mit Potenzial“

Ulrike Höttges hatte es die Einrichtung schon beim ersten Besuch angetan.

Krefeld. Ulrike Höttges ist die neue Direktorin des Ricarda-Huch-Gymnasiums. Die 55-Jährige hat sich auf die Stelle beworben, weil sie bei einem Besuch der Schule das große Engagement der Lehrer, den guten Umgang miteinander und das Potenzial der Lehranstalt gesehen hat. Außerdem wollte sie selbst noch einmal etwas Neues anfangen unter der Prämisse: „Da muss noch etwas kommen.“

Ihr Foto fehlt noch an der Spitze des Lehrerkollegiums im Bilderrahmen auf dem Flur. „Das kommt noch. Es gab zuerst noch andere Dinge zu erledigen“, erklärt die Lehrerin für Deutsch und evangelische Religion. Sie erteilt diese Fächer weiterhin.

Höttges verbrachte die meisten ihrer 55 Jahre in Duisburg. Bis vor drei Jahren, als sie nach Anrath zog, hat sie die Stadt nicht verlassen. „Dort bin ich geboren, zur Schule gegangen, da habe ich studiert und als Pädagogin gearbeitet.“ Als besonders interessant findet sie im Rückblick ihre 20-jährige Tätigkeit am katholischen Mädchengymnasium St. Hildegardis. „An einem katholischen Gymnasium evangelische Religionslehre zu unterrichten, ist eine interessante Sache.“ Sie habe sich oft wie in einer Diaspora gefühlt, berichtet sie.

Außerdem gingen die Mädchen Konflikte anders an, lösten sie anders. „Sie zicken und bilden Seilschaften, die oft schwierig zu lösen sind.“ Danach arbeitete sie neun Jahre am Max-Planck-Gymnasium, einer koedukativen Lehranstalt. Hier gehörten unter anderem Evaluation, Schulentwicklung und —Schulprogrammarbeit zu ihren Tätigkeitsfeldern.

Im vergangenen Jahr hat sie in St. Tönis die Sekundarschule gegründet und auf den Weg gebracht. Danach fasste sie den Entschluss, noch einmal etwas Neues anzufangen. Die Nähe zu Krefeld spielte eine Rolle für ihre Bewerbung; am Ricarda-Huch-Gymnasium war die Stelle seit rund zwei Jahren vakant.

„Beim Berufsorientierungstag habe ich mich hier umgesehen, und war begeistert“, sagt Höttges und erklärt auch, dass sie nicht in die Vergangenheit, sondern nur in die Zukunft blicken wird. „Ich gehe vorbehaltlos in die neue Tätigkeit und werde die Zukunft lenken und leiten, um dem Gymnasium einen festen und profilierten Stand zu geben.“

Möglichkeiten habe die Schule genug, vor allem zur Berufsorientierung. Niederländisch wird angeboten. ebenso wie Wirtschaftsenglisch in der Oberstufe, Soziales Lernen steht im Vordergrund und die Nachmittagsbetreuung findet ebenfalls regen Zulauf. „Da bieten wir, was die Eltern heute brauchen.“