Rostocker in Krefeld: „Ich fühle mich wohl hier, nur der Strand fehlt mir“
Moritz Roux ist aus Rostock nach Krefeld gekommen, um hier zu studieren. Die WZ begleitet ihn in einer kleinen Serie.
Krefeld. Moritz Roux hat im Vorfeld genau sondiert. Der Rostocker wollte sich an einer Hochschule einschreiben, die einen guten Ruf hat, weit weg von zu Hause ist und in einer großen, aber nicht zu großen, Stadt liegt. Dass die Großeltern in Düsseldorf leben, war ein weiterer Pluspunkt für Krefeld. Der 20-Jährige hat die ersten Schritte an der Hochschule Niederrhein (HN) im Fachbereich Maschinenbau getan. Er berichtet durchweg positiv von seinen Eindrücken an der HN. Die WZ wird ihn in einer kleinen Serie beim Start in die Studienzeit begleiten.
„Im Ranking der besten deutschen Hochschulen im Fachbereich Maschinenbau habe ich mir die ersten zwanzig genau angesehen“, berichtet Roux auf dem Campus. „Dresden wollte ich nicht, in Stralsund ist nichts los und es ist außerdem zu nahe, Berlin ist zu groß und bayerische Studienorte sind zu klein.“ Die Wahl fiel also auf Krefeld — man denke an die Großeltern. Auch die Nähe zu Industriestandorten war ausschlaggebend.
Zuvor war er noch nie in Krefeld. „Ich habe gerade ein Jahr ,Work and Travel‘ in Australien absolviert, danach das notwendige Praktikum für die Hochschule abgeleistet und bin nun hier.“ Über das Internet hat er einen Platz im Studentenwohnheim gemietet, denn durch seinen Australienaufenthalt hatte er keine Zeit, sich an seinem Studienort umzusehen, eine kleine Wohnung zu suchen oder eine Wohngemeinschaft zu finden.
„Innerhalb von zwei Tagen hatte ich die Bestätigung für meine Vier-Männer-WG. Mit 230 Euro warm ist die Miete okay.“ Doch als er das Haus an der Gladbacher Straße von außen sah, hatte er schlimme Befürchtungen — das sah nicht gut aus: schön ist anders. Die Innenansicht hat ihn versöhnt. „Die Wohnung ist gut möbliert, hat eine Küche und zwei Bäder.“
„Nervig“ sei jedoch der Besuch im Einwohnermeldeamt gewesen. „Die beiden zuständigen Sachbearbeiterinnen haben erst einmal eine Viertelstunde Privatgespräche geführt, bis sie sich gekümmert haben“, berichtet der Studierende. „Dann ging es ganz schnell.“ Gut findet er die Broschüre des Oberbürgermeisters mit den Krefeld-Tipps und Gutscheinen. „Der Zoo ist klasse, den habe ich schon besucht“, lobt er. Auch der Ausflug zum Stadtwaldhaus gehört zu seinen weiteren positiven Eindrücken. Als nächstes steht ein Eishockey-Spiel auf dem Plan.
Und was den Unterricht an der Hochschule Niederrhein betrifft: „Die Tutoren haben zwei Einführungswochen gegeben, sogenannte Anpassmodule, zum langsamen Ankommen und auch, damit wir auf den gleichen Stand kommen. So konnten wir gleichzeitig erfahren, welche Fächer Spaß machen.“
Und zum Freizeitprogramm: Das „Pub-Golf“, bei dem es einen Rundgang durch die hiesigen Kneipen gibt, sei ebenso gut zum Kennenlernen gewesen wie die Grillabende auf dem Campus. „So habe ich auch Krefelder kennengelernt, die wiederum Freunde in der Stadt haben.“ Die Vernetzung klappe also gut: „Wer Kontakte wollte, hat sie gefunden. Alleine wäre blöd.“
Moritz Roux zieht ein erstes Fazit: „Ich fühle mich wohl hier, nur der Strand von Rostock fehlt mir.“