Spiel ohne Ranzen: Kinder stürmen die Spielwiese
Annemarie Schraps eröffnet zum Spiel ohne Ranzen. Bis zu 1000 Kinder kommen täglich.
Krefeld. "Optimales Wetter heute. Ihr wollt spielen und ich schweige." Annemarie Schraps machte es kurz, bevor sie an Oberbürgermeister Gregor Kathstede zur Eröffnung übergab, denn sie ist ein Profi im Umgang mit Kindern.
Seit 34 Jahren organisiert die Vorsitzende des Arbeitskreises Krefelder Frauenverbände die Sommerspiele auf der Stadtwaldwiese und noch immer hat sie ihre Freude daran, wenn die Kinder ausgelassen toben.
Der Aufwand an Organisation hinter den Kulissen ist erheblich. Rund 100 Helfer sorgen ehrenamtlich dafür, dass bis zum 12. Juli alles funktioniert. "Jedes Jahr überlegen wir, ob wir das erneut machen, aber dann tun wir es doch", sagte sie, denn Kathstede fand denn auch die richtigen Worte und dankte den Organisatoren und Hilfskräften.
"Die Kosten drücken jedes Jahr stärker", klagte Schraps, lobte aber die vielen kleinen wichtigen Spenden. Da kam es gerade recht, dass mit dem Dionysius-Chor und dem Krefelder-Meister-Team zwei Spender zum Auftakt für einen warmen Regen in der Kasse sorgten.
Dass sich der ganze Aufwand lohnt, haben die Reaktionen der Kinder gezeigt, die mit Begeisterung auf die Spielstationen zugestürmt sind. Die Jungs bevorzugen den Holzspielplatz, wo gesägt, gehämmert und gehobelt wird.
Anschließend geht es mit Farbe und Pinsel an den Anstrich der Holzhäuschen. Aber auch Drachen bauen kommt gut an, schon weil danach ausprobiert wird, ob das Objekt flugtauglich ist. Viele der Mädchen sind wild aufs Ponyreiten. Außerdem sind die Puppenspiele beliebt.
Die Unentschlossenen können aus einem reichhaltigen und attraktiven Angebot auswählen. Auf Anmeldung sind sogar Segeln, Paddeln, Schwimmen, Tennis und ein Zoobesuch möglich. Mut erfordert das Klettern auf Kistenstapel für kleine Bergsteiger - angeseilt und gesichert.
"Bis zu 1000 Kinder kommen an schönen Tagen zur Stadtwaldwiese", freut sich Schraps. Die Organisationsleiterin ist Dreh- und Angelpunkt für Helfer, Eltern und Kinder. Doch sie ist sturmerprobt und hat "die Ruhe weg". Sie wird im nächsten Jahr wieder überlegen, ob sie sich das antut, an das Lachen und Strahlen der Kinder denken und wohl zum 35. Mal antreten.