Thunfisch, Goldmakrele und ein Kanister Öl - Krefelder segelt um den Globus
Skipper Andreas Franke ist auf einem internationalen Segeltörn. Für die WZ berichtet der Krefelder von unterwegs.
Krefeld. Das Mittelmeer war in den vergangenen Wochen das ideale Übungsgewässer für Weltumsegler wie Andreas Franke und Mit-Skipper Gereon Offermann mit ihrer Jacht „Elessar“. Jetzt — auf ihrer letzten europäischen Station auf den Kanaren — wird es ernst.
„Noch im Dunkeln erreichen wir Lanzarote nach einer ereignisreichen Überfahrt von Tarifa aus“, schreibt Andreas Franke ins Logbuch. Zumindest das Abendessen ist gesichert: Vier Fische wurden am Tag gefangen, zwei Thunfische und zwei Goldmakrelen.
Doch mit „ereignisreich“ meint Franke etwas anderes. Unterwegs wird ein Simmering undicht, die „Elessar“ verliert Öl. Soviel, dass es keine Reserven mehr gibt und der Motor nicht angeworfen werden kann.
Zu allem Unglück herrscht eine Flaute. Franke: „So schaukeln wir dahin und warten auf Wind“. In fünf Seemeilen Entfernung taucht plötzlich das Containerschiff MSC „Maureen“ auf, das unter der Flagge Panamas fährt.
Andreas Franke schnappt sich kurzerhand das Funkgerät und bittet den Kapitän um Hilfe. Sofort verringert der die Geschwindigkeit; man überlegt, wie man den Deutschen helfen kann. Dann kommt der Rückruf: Man werde der „Elessar“ entgegen kommen, sie solle unbedingt Kurs halten. Die Crew der „Maureen“ will einen Kanister Öl über Bord werfen.
Dann nimmt das über 300 Meter lange Containerschiff Kurs auf die „Elessar“. Franke: „Wir blieben in ständiger Funkverbindung und stimmten das Manöver ab.“ Dann geht der Kanister über Bord, 20 Liter Motoröl, 15-40er, so wie es die „Elessar“-Crew benötigt. „Wir fischen den Fang unter den Augen der Mannschaft der ,Maureen’ aus dem Wasser.“ Eine Stunde später setzt der Wind ein. Und mit dem Wind kommen auch die Delfine wieder.