Umzug: Die Flotte macht jetzt Nachtschicht
Der Mietvertrag an der Petersstraße war ausgelaufen. Nina und Philipp Thomas sind deshalb mit ihrem Lokal zur St.-Anton-Straße 17 umgezogen.
Krefeld. Das ging flott. Ein Wochenende lang Abschied von der alten Flotte gefeiert, eine Woche später eröffnet schon das neue Lokal von Nina und Philipp Thomas, „Flottes Nachtschicht“, an der St.-Anton-Straße 17. Mit gutem Anklang. Und vielleicht haucht diese Neueröffnung der totgesagten Rhenania-Allee ein wenig neues Leben ein.
Der Vertrag mit dem Vermieter des Objektes an der Petersstraße, wo „Doctor Flotte“ die vier Jahre lang unter den Thomas’ gut besucht war, war ausgelaufen. Auf eine Verlängerung konnten sich die beiden Vertragspartner nicht einigen.
Ein Umzug war also unvermeidbar. Und das bedeutet Veränderung. Aber: „Das Konzept Flotte soll nicht komplett geändert, sondern erweitert werden“, erklärt Philipp Thomas.
„Flottes Nachtschicht“ ist ein Mix aus Club und Bar. Neu ist das selbst gebaute DJ-Pult, die Tanzfläche und ein weniger uriges, aber moderneres Ambiente. Ausreichend Sitzmöglichkeiten und Bildschirme, die Fußball übertragen, bleiben Flotte-Gästen erhalten. Was allerdings gerade im Sommer fehlen wird: die Möglichkeit, draußen zu sitzen.
„Ob es nun mehr Bar oder mehr Club wird, wird sich zeigen“, sagt Philipp Thomas. „Das Wichtigste sind uns aber freundliche Gäste und eine gute Atmosphäre.“
Deshalb wurden auch die neuen Maßnahmen ergriffen: Am Wochenende ab 22 Uhr wird mit Türstehern und Kasse gearbeitet. Denn die Rhenania-Allee gehört nicht gerade zu den nettesten Ecken des Krefelder Nachtlebens. Früher war der Abschnitt der St.-Anton-Straße zwischen Ostwall und Dampfmühlenweg die Party-Meile der Stadt.
Heute herrscht dort eine eher düstere Stimmung, und Namen und Besitzer der Clubs wechseln oft. „Wir schauen schon, wen wir reinlassen und wen nicht“, erklärt Türsteher Mark Milanovic.
Die Gäste von „Flottes Nachtschicht“ ließen bei der Eröffnung nicht auf sich warten. Als es um 20 Uhr losging, standen einige schon vor der Tür. Und der Laden gefiel. „Ich finde die neue Flotte super“, sagt Daniela Klas. „Eine Mischung aus Club und Bar, sozusagen ein Clübchen.“
Auch Patrick Zimmer gefällt das neue Konzept, obwohl er anfangs Bedenken hatte. „Vor allem die Stimmung hier finde ich gut, die ist unverändert“, sagt er. „Aber für eine Wiedergeburt der Rhenania-Allee sehe ich trotzdem schwarz.“ Später am Abend standen wieder einige Leute vor der Tür, diesmal aber, weil es drinnen zu voll war.
Der neue Standort ist immer noch zentral gelegen. „Das ist sehr wichtig für unsere große Stammkundschaft“, erklärt Kellnerin Sabrina Zakrzowski. „Schließlich wollen wir es ihnen ja nicht schwer machen, weiterhin bei ihrer Abendplanung an uns zu denken.“
Das hat offensichtlich funktioniert: „Ich kenne hier heute Abend jeden Gast“, sagt Gastronom Philipp Thomas.