Winter lädt zum Rodeln ein
Familien fahren gern in der Nähe ihres Wohnorts Schlitten.
Krefeld. Schnee am Niederrhein, das gibt es nicht oft. Schon seit Tagen sind Bäume und Wege in weiße Kleider gehüllt. Die Straßen sind glatt und die Menschen gezwungen, das Alltags-Tempo ein bisschen zu drosseln. Den einen ärgert’s, den anderen freut es. Vor allem Kinder sind in diesen Tagen selig. Denn auch wenn in unseren Gefilden hohe Berge rar sind, finden sich in Krefeld doch geeignete Orte, um den Schlitten von Staub und Rost zu befreien und rodeln zu gehen.
Mareike Santelmann und ihre Tochter Hanna wohnen an der Breslauer Straße in Gartenstadt. Die beiden trifft man, sobald es geschneit hat, ganz in der Nähe auf einem kleinen Hügel in der Stettiner Straße. Die Zweijährige hat großen Spaß am Rodeln, sie strahlt über das ganze Gesicht und lacht vergnügt, als sie mit ihrer Mutter auf dem Holzschlitten den kleinen Hügel herunterrutscht. „Für für kleine Kinder ist es genau das Richtige“, sagt Santelmann über die geringe Höhe des Hügels.
Auch für Caroline Ebers ist das Alter ihrer Kinder der entscheidende Faktor, warum sie den Sollbrüggenpark zum Schlitten fahren aufsucht, der nicht weit von ihrem Zuhause liegt. „Wir wohnen ein Stückchen weiter oben auf der Uerdinger Straße.
Immer wenn es schneit, sind wir hier. Die Kinder sind noch so klein, da reicht der Berg“, sagt sie. Ihre Kinder Anton (1), Emmy (4) und Felice (6) bestätigen das: Immer wieder rodeln sie mit ihren Freunden Elias (3) und Carla (4) den Berg hinunter. Der Abhang, der vom Bordstein der Uerdinger Straße abgeht, ist relativ steil und gibt somit genug Schwung auf der kurzen Strecke.
Noch mehr Geschwindigkeitsfreunde findet man am Vluyner Platz in Cracau. Rund 20 Schlitten sind hier im Einsatz. Neben einigen modern geschnittenen Plastikschlitten und tellergroßen Kunststoffschalen in Feuerrot sind überwiegend traditionelle Holzschlitten unterwegs.
Auch der vierjährige Nilay sitzt auf solch einem Gefährt, schützend hinter ihm seine Mutter Sylvia Wilbers. Ihre Tochter Niobe (9) ist auch dabei und schubst den Schlitten an. „Der Berg ist nicht hoch, aber hier können die Kinder wenigstens allein rodeln. Am Hülser Berg könnte ich sie nicht allein fahren lassen“, ist sie sicher. Außerdem seien viele Freunde ebenenfalls am Vluyner Platz, was die Sprösslinge zusätzlich für diese Stelle begeistere.
Mirka Pütz hat mit ihren Kindern Lina (2), Ole (7) und Paul (9) die Strecke am Hülser Berg auserkoren: „Hier bekommt man ein bisschen was an Geschwindigkeit drauf“, sagt die dreifache Mutter, die ganz in der Nähe wohnt. Mit 63 Metern ist der Hülser Berg die höchste natürliche Erhebung in der Stadt Krefeld und eindeutig die beste Möglichkeit für eine rasante Fahrt.