Allerdings sollte niemand die kleine Jambi unterschätzen. "Sie ist zwar scheu und sehr sensibel", sagt Hamma. "Aber sie kann sich bei den Fütterungen gut gegen Jarum durchsetzen." Diese Scheu sei ein in der Wildnis überlebenswichtiges Verhalten.

Acht Monate sind die Tigermädchen jetzt alt. Sie entwickeln sich prächtig. "Sie sind ungefähr so groß wie ein Riesenschnauzer", sagt Zoosprecherin Petra Schwinn. Auf die Waage bringen sie 25 bis 30 Kilogramm. "Aber wiegen können wir sie nicht mehr. Das wäre zu gefährlich."

Noch haben sie eine sehr enge Bindung zu ihrer Mutter Sutera, machen aber bereits alleine größere Streifzüge durchs Gehege. Zu ihrem Vater Beludru haben sie nur Sichtkontakt und riechen ihn. "Wir können den Kater nicht zur Familie lassen", erklärt Schwinn. "Er könnte Sutera und die beiden Kleinen angreifen und schlimmstenfalls töten."

Sutera ist eine gute, aufopferungsvolle Mutter. "Wir müssen sie mittlerweile einzeln füttern, weil sie sonst nicht genügend frisst", sagt ihr Pfleger Hamma. "Sie lässt sonst so viel für ihre Jungen über." Gesäugt werden die beiden nur noch selten. Auf ihrem Speiseplan stehen neben Rind und Pferd auch Kaninchen, Hühner, Tauben und Ratten.

Wenn Jambi und Jarum täglich um 11.30Uhr nach draußen gelassen werden, tollen sie herum, balgen miteinander, klettern auf Bäume oder beobachten die Nyala-Antilopen im gegenüberliegenden Gehege. "Sie sind jetzt im richtigen Rüpel-Alter", sagt Schwinn. Anderthalb Jahre werden sie noch in Krefeld bleiben. Dann sind sie erwachsen und müssen ausziehen.