Das Thema Sicherheit steht an erster Stelle

Von Druckstärke bis Warngas – für Antworten kamen sogar Pipeline-Gegner aus dem Duisburger Süden nach Monheim.

Kreis Mettmann/Monheim. Entlang der Trasse waren die Besucher auf der A 3 nach Monheim gekommen: Mitglieder der Duisburger Initiative gegen die Bayer-Pipeline waren eigens mit einem Bus zur WZ-Podiumsdiskussion gekommen, um Fragen stellen zu können.

So wollten Kurt Brinkmann und Hartmut Brand aus dem Duisburger Süden wissen, warum Bayer die Pipeline als Speicher und unterirdisches Gasometer nutzen werden. Ein Vorwurf, den Bayer-Projektleiter Werner Breuer zurückwies. "Eine Pipeline ist zum Transportieren da. Schließlich wird das Kohlenmonoxid in Krefeld benötigt."

Die Frage von Claudia Roth aus Hilden, warum die Trasse ausgerechnet durch den dichtbesiedelten Kreis Mettmann gehen muss, konnte Werner Breuer einerseits mit den von der Bezirksregierung vorgegebenen Plänen, andererseits mit der Vorgabe eines minimalen Eingriffs in die Natur beantworten.

Helmut Leitzbach aus Langenfeld vermutete, dass Teile der Pipeline in der Nähe der A 3 auch oberirdisch verlegt würden. "Keinesfalls", entgegnete Projektleiter Werner Breuer. Die Pipeline-Rohre würden komplett unterirdisch verlegt.

Überhaupt standen die mit Kunststoff ummantelten Stahlrohre, die einen Durchmesser von 25 Zentimeter haben, häufig im Mittelpunkt der Fragen. Dietmar Thomas aus Hilden, nach eigenen Angaben selbst vom Pipeline-Fach, bemängelte die Sicherheitsvorkehrungen. Georg Müller aus Hilden stellte die Frage nach der Sicherheitsüberprüfung und Herbert Seegers aus Monheim kritisierte, dass keine doppelwandige Leitung verlegt würde. Projektleiter Werner Breuer betonte, dass sämtliche Teil der Pipeline vor Inbetriebnahme vom Tüv überprüft werden.

Mehrmals wurde am Abend die Frage nach der Druckstärke innerhalb der Pipeline gestellt. Bayer hat in seinen Sicherheitsprotokoll betont, dass die Pipeline generell für einen Betrieb von bis zu 100 bar ausgelegt ist. Von der Bezirksregierung wurde die Betriebserlaubnis für 40 bar erteilt. Bayer will die Leitung im normalen Betriebsdruck mit 13,5 bar nutzen. Projektleiter Werner Breuer erklärte, dass man das Kohlenmonoxid mit 19 bar in Dormagen einspeisen würde. In Uerdingen betrage dann der Druck rund acht bar. So seit der Durchschnittswert von 13,5 bar entstanden.

Die im Vorfeld häufig und auch an diesem Abend gestellte Frage, warum man dem geruchslosen und hochgiftigen Kohlenmonoxid-Gas nicht einen Warnstoff beifügen könnte, sah Werner Breuer als gute Anregung. "Wir nehmen das in unsere Überlegungen auf. Ich weiß aber zurzeit nicht, ob es sich auf die Qualität des Kohlenmonoxid auswirken und wie man es am Produktionsstandort Uerdingen wieder voneinander trennen kann."