Schulpreis 2010: Ein besonderer Schirmherr für einen besonderen Preis

Kai Schwertfeger (21) ist Jungprofi beim Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf und unterstützt die Aktion von WZ und Electronic Partner.

Mettmann. Zugegeben: Schirmherren sind normalerweise gesetzteren Alters oder ziemlich berühmt. Meistens sind sie beides.

Bei Kai Schwertfeger ist das anders. Mit 21 Jahren ist der Mettmanner noch ziemlich jung, und wirklich berühmt ist er auch noch nicht.

Dennoch sind die Westdeutsche Zeitung und das Düsseldorfer Unternehmen Electronic Partner froh und stolz darauf, dass Kai Schwertfeger den Schulpreis 2010 für den Kreis Mettmann unterstützt.

Der Jungprofi des Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf ist nämlich ein ganz besonderer Schirmherr für einen ganz besonderen Preis. WZ und Electronic Partner suchen außergewöhnliche Projekte in Grund- und weiterführenden - sowie Förderschulen und Berufskollegs, die mit insgesamt 7500 Euro ausgezeichnet werden sollen.

Und wer könnte dabei als Schirmherr besser geeignet sein als einer, der vor gar nicht allzu langer Zeit noch selbst die Schulbank gedrückt hat. "Ich bin aufs Konrad-Heresbach-Gymnasium in Mettmann gegangen", sagt Schwertfeger. Das Fachabitur habe er noch gemacht, sich dann aber für die Fußballer-Karriere entschieden.

Das alles war reiflich überlegt. Und irgendwie hatte der Defensivspezialist auch gar keine andere Wahl. Wer mit acht Jahren zu einem Verein wie Fortuna Düsseldorf gelockt wird und elf Jahre später so ein Angebot vorgelegt bekommt, der kann gar nicht anders. Fortuna Düsseldorf ist schließlich nicht irgendein Klub.

Aber Kai Schwertfeger ist anderseits auch nicht irgendein Kicker. Die Fortunen dürften schon gewusst haben, wen sie da mit einem Vertrag bis Sommer 2011 ausstatten. Der Junge aus Mettmann ist sympathisch, aufgeweckt, hat keine Flausen im Kopf - und richtig gut Fußball spielen kann er obendrein.

Das hätte er vor ein paar Wochen beinahe sogar in der 2. Liga zeigen können. Aber 15 Minuten vor Spielbeginn verletzte Schwertfeger sich am Knie. Also Deuserband statt Außenbahn. Aber die Reha macht Fortschritte. Es wird sicher nicht mehr allzu lange dauern mit der Premiere im bezahlten Fußball.

Trainer Norbert Meier zählt auf den Mettmanner. Und der zählt auf seine Fähigkeiten. "Hinten kann ich eigentlich alles spielen", sagt er. Das sagt er ohne jeden Selbstzweifel. Wer nicht an sich glaubt, ist im Profifußball wahrscheinlich auch falsch. "Angst habe ich nicht, vor prominenten Gegenspielern nicht und auch nicht, wenn 50 000 Leute im Stadion sind", sagt Schwertfeger. "Wenn das Spiel beginnt, dann nehme ich das Drumherum kaum noch wahr."

Kai Schwertfeger hat sich längst an sein Leben als Berufsfußballer gewöhnt. Fast jeden Tag einmal Training, bisweilen auch zweimal, Reisen und die Spiele am Wochenende bestimmen den Rhythmus im Leben des 21-Jährigen. Viel Zeit für Kontaktpflege bleibt da nicht. Dennoch trifft der Fußballer bisweilen ehemalige Schulfreunde. "Mettmann ist ja nicht so groß", sagt er. Und dann geht es wieder um die Streiche, um Lehrer, um Mitschüler und um seine Leistungskurse in Mathematik und Erdkunde.

Umso geeigneter ist Kai Schwertfeger als Schirmherr einer Aktion, die dem Innenleben von Schulen Öffentlichkeit verschaffen will. Wessen letzte Mathestunde kaum ein paar Monate her ist, der wird mit am besten beurteilen können, wie wichtig Integrationsarbeit, Unterstützung von Lernschwächeren, Kontakte von Jugendlichen in Kindergärten oder Altenheime, Theater-, Kunst- und Musikprojekte sind.