Ein Herz für Hilde und ihre Freunde

Fünf Chinchillas warten im Tierheim Krefeld auf ein neues Zuhause.

Krefeld. Hilde döst auf ihrem Stammplatz. Vom Blitz der Kamera lässt sie sich nicht beirren. Jetzt sind ihr prompt die Augen zugefallen. „Chinchillas schlafen eben tagsüber gerne — sie sind geradezu erschöpft“, sagt Tierheimleiter Frank Schankat. Gut kann er sich an den Tag erinnern, als fünf Chinchillas Ende Juni ins Krefelder Tierheim gebracht wurden. Der Besitzer litt unter einer schweren Allergie. Kurzum vergab das Tierheim die Namen: Hilde, Trude, Irmgard, Hermann und Bruno. Es seien unheimlich zutrauliche Tiere, erklären gleich mehrere Tierpflegerinnen.

Wenn Chinchilla Hilde ihre Menschen kennt, hüpft sie auch gerne einmal auf die Schulter und lässt sich mit einem Stück Möhre bestechen. Jetzt hofft das Tierheim auf Chinchillafreunde, die gerne alle fünf Tiere übernehmen. „Aber man könnte die Gruppe auch noch splitten“, sagt Schankat.

Wichtig ist, dass ein Tier nicht alleine lebt. Schließlich leben Chinchillas in der Natur in Gruppen und sollten auch im Haus zu mehreren gehalten werden. Für die Außenhaltung sind sie nicht geeignet, stammen die Tiere doch aus den wärmeren Gefilden Südamerikas. Sie leben in den Andenstaaten Peru, Chile, Bolivien und Argentinien. „Sie sind abends sehr aktiv, klettern und springen gerne“, sagt Schankat.

Ein Käfig wäre also viel zu klein. Im Tierheim sind sie derzeit in Volieren untergebracht. Eine ideale Unterbringung ist ein kleiner separater Raum, aber auch ein großes Gehege im Innenbereich wäre eine gute Haltung. Besonders wichtig für Hilde und ihre Artgenossen: ein ausgiebiges Sandbad — am besten mehrmals am Tag.

„Chinchillas sind wunderschön anzusehen; sie lassen sich toll beobachten“, sagt Schankat. Obwohl sie Menschen größtes Vertrauen entgegenbringen, seien sie keine Streichel- und Knuddeltiere, betont der Tierheimleiter. „Für Kinder sind sie ganz ungeeignet.“ Da Chinchillas wie Meerschweinchen Fluchttiere sind, bedeutet das Hochheben enormen Stress.

Chinchilla-Freunde sehen ihr Hobby in dem Beobachten der Tiere und in ihren kreativen Ideen, wie sie das Gehege gestalten können. Hilde benötigt mehrere Etagen, Kletterseile, Verstecke aller Art und Höhlen. Geäst von Obstbäumen ist in einem Chinchilla-Zuhause unerlässlich. Gerne nagen Hilde und alle anderen an unschädlichem Holz.

Und was frisst Hilde gerne? „Chinchillas benötigen nur karge Kost“, erklärt der Tierheimleiter. Neben dem Spezialfutter gibt es hin und wieder eine Scheibe Möhre oder eine Rosine. Natürlich muss Heu als Grundnahrung immer vorhanden sein. Und: Getrocknete Disteln und Pfefferminze knuspern Hilde und ihre Freunde mit Vorliebe.

Wer sich für Hilde und ihre Chinchilla-Freunde interessiert, sollte sich im Tierheim Krefeld, Telefon 02151/562137, melden.