Nordbahntrasse Trassenfans feiern kühles Open Air

Trotz der Temperaturen von maximal 16 Grad lockte das Programm am Wichlinghauser Bahnhof fast 10000 Besucher an.

Nordbahntrasse: Trassenfans feiern kühles Open Air
Foto: Stefan Fries

Wuppertal. „Dort, wo alles begann“ lautete das Motto des Trassenfestes, das am Samstag knapp 10 000 Wuppertaler zum Bergischen Plateau zog. Denn am Bahnhof Wichlinghausen hatten Bürger vor acht Jahren ein 200 Meter langes Stück Trasse selbst gebaut — als Prototyp. Nun sind es 23 Kilometer, auf denen die Trasse befahrbar ist.

Nordbahntrasse: Trassenfans feiern kühles Open Air
Foto: Stefan Fries

„Grund genug für ein Trassen-Open-Air am längsten Tag des Jahres“, befand Carsten Gerhardt von der Wuppertalbewegung, die das Fest organisierte. Ein Kinderkarussell, eine Hüpfburg und die große Modelleisenbahn waren Highlights des Kinderprogramms, außerdem spielten Bands wie „Jazz im Ohr“, „Dacapo“ und die Coverband „The Goodfellas“ am Abend.

Helga Höch (53) kam mit ihrer Enkelin Josey (3) vorbei: „So ein Fest ist große Klasse, gerade für Kinder — nur schade, dass das Wetter nicht so mitspielt.“ Bei maximal 16 Grad war es für ein Open-Air-Fest zwar kühl, dafür blieb es trocken.

Neben der Polizei und Verkehrswacht war die Verbraucherzentrale vertreten. „In Wuppertal steigen immer mehr Leute auf ihr Fahrrad um. Solche Entwicklungen begrüßen wir natürlich“, betonte Umweltberaterin Anne Wormland-Ciechanowicz.

Transportzubehör für Fahrräder wurde vorgestellt, um Barrieren abzubauen. Alexandra Bäcker (37), Mutter von zehn Kindern, ist seit Jahren nur mit dem Rad unterwegs — deshalb hat sie sich ein Bakfiets, ein holländisches Transportrad, angeschafft, in dem sie immerhin vier Kinder unterbringen kann: „Ich mache das aus purer Überzeugung und lebe meinen Kindern genau das Umweltbewusstsein vor, dass ich mir für unsere Zukunft wünsche.“

Tatsächlich kam ein Großteil der Besucher über die Trasse zum Open -Air-Fest — ein Trend, der durch den Trassenschluss enorm an Fahrtwind gewonnen hat, meint Carsten Gerhardt: „Es kommen mehr Menschen nach draußen und immer mehr lassen ihr Auto stehen, weil die Trasse eben zum Radfahren, Joggen oder Inlineskaten einzigartige Bedingungen bietet.“