Die Loveparade-Katastrophe Dem Drama knapp entgangen
Fritz Edelhoff, Mitarbeiter unserer Zeitung, war in Duisburg vor Ort und erinnert sich an die Geschehnisse.
Düsseldorf. Fritz Edelhoff, Online-Mitarbeiter unserer Zeitung, war am Tag des Unglücks in Duisburg bei der Loveparade dabei — und hatte riesiges Glück. Er hatte den engen Tunnel bereits passiert, als die Panik ausbrach.
„Ich war schon auf dem Gelände, das etwa 500 Meter von dem 16 Meter breiten Tunnel entfernt ist“, erinnert sich Edelhoff heute. Und an einen weiteren, bleibenden Eindruck. Schon gegen Mittag war das umzäunte Gelände vor der Bühne komplett überfüllt.
Von der späteren Katastrophe im Tunnel hat der 25-Jährige auf dem Gelände nichts mitbekommen. „Die Veranstalter haben die Besucher nicht informiert.“ Die laute Musik hat wohl zudem die Sirenen der Polizei- und Rettungswagen übertönt.
Dass etwas nicht stimmen konnte, merkte Edelhoff erst, als er gegen 18 Uhr das Gelände Richtung Tunnel verlassen wollte: „Die Polizei hatte den Rückweg gesperrt und leitete uns über Eisenbahnschienen von dem Gelände weg.“ Die Polizisten hatten zur Begründung nur gesagt, dass der Tunnel gesperrt sei. Die Besucher wurden über eine gesperrte Autobahn zurück in die Innenstadt geleitet.
Erst als Edelhoff in der Nähe des Duisburger Hauptbahnhofs angekommen war, hatte sein Handy wieder Empfang. Dutzende Anrufe liefen ein, „eigentlich haben mich alle Leute angerufen, die wussten, dass ich bei der Loveparade bin, erinnert sich der damals 20-Jährige. Und erst zu diesem Zeitpunkt wurde ihm klar, dass er einer Katastrophe entgangen war. Die Anrufer hatten Edelhoff natürlich geschildert, was passiert war. „Ich war schon geschockt, habe das ganze Ausmaß irgendwie nicht realisieren können“, sagt er.
Eine Freundin von Edelhoff, die am Anfang des Tunnels zu Boden gedrückt worden war, hatte ebenfalls Glück. Ein Mann hatte sie auf die Schultern genommen und in Sicherheit gebracht.