Gedenken an Loveparadeopfer: Trauerbeflaggung in NRW

Der Duisburger Oberbürgermeister Sauerland schließt seinen Rücktritt nicht aus - die Entscheidung fällt nach der Aufarbeitung der Loveparade-Katastrophe.

Düsseldorf. Innenminister Ralf Jäger hat ab sofort bis auf weiteres aus Anlassdes Unglücks bei der Loveparade am Samstag in DuisburgTrauerbeflaggung für alle Dienstgebäude des Landes, der Gemeinden undGemeindeverbände sowie der übrigen Körperschaften und Anstalten desöffentlichen Rechts, die der Aufsicht des Landes unterliegen,angeordnet.

"Damit geben wir unserer tiefempfundenen Trauer undVerbundenheit mit den Angehörigen und Freunden der Opfer Ausdruck", soMinister Jäger.

Der wegen der Katastrophe bei der Loveparade mit 19 Toten in die Kritik geratene Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) schließt seinen Rücktritt nicht aus. „Am Wochenende ist die Frage nach Verantwortung gestellt worden, auch nach meiner persönlichen. Ich werde mich dieser Frage stellen, das steht außer Frage“, sagte Sauerland am Montag im Radiosender WDR2. Doch zunächst müsse es darum gehen, die schrecklichen Ereignisse vom Samstag aufzuarbeiten.

„Und wenn wir wissen, was da passiert ist, dann werden wir auch diese Frage beantworten. Das verspreche ich“, sagte Sauerland zu den an ihn gerichteten Rücktrittsforderungen.Sauerland sagte, er sei nach wie vor zutiefst betroffen und bestürzt. Gleichzeitig zeigte er Verständnis dafür, dass er bei einem Besuch des Unglücksorts am Sonntag von Trauernden körperlich attackiert wurde.

„Da waren Menschen, die trauern, die ihren Emotionen freien Lauf gelassen haben. Das verstehe ich.“ Dennoch verteidigte Sauerland auch die Verantwortlichen der Stadt Duisburg. „Wir haben alles darum gegeben, ein sicherer Austragungsort zu sein, dafür haben wir gearbeitet, dafür haben wir gekämpft.“

Der Oberbürgermeister kündigte an, dass noch im Laufe des Montags ein Kondolenzbuch ausgelegt werden soll. Außerdem stehe die Stadt in Verbindung zu den Duisburger Kirchen, um eine Trauerfeier vorzubereiten.

Nach dem Unglück auf der Loveparade sind aktuell noch 1138 Menschenoffiziell als vermisst gemeldet. Die Polizei habe erst die Hälfte der2367 gesuchten Personen ermitteln können, teilte die Pressestelle amMontag in Duisburg mit. 40 Beamte seien damit beschäftigt, dieVermisstenanzeigen abzuarbeiten. Möglicherweise sei schon ein großerTeil der Vermissten wieder Zuhause.

Die Polizei bat die Angehörigen,sich in diesem Fall zu melden. Die Rufnummern lauten (0203) 280 - 4125,- 4128 und - 4526.