Landtagswahl 17 Wahl-Lexikon: Der Landtag - Vom Opernhaus bis zum Rundbau am Rhein
1988 zog der Landtag in sein heutiges Gebäude. Zuvor gab es für die Abgeordneten drei andere Arbeitsorte, auch bei Henkel.
Düsseldorf. Das Düsseldorf 1946 zur NRW-Landeshauptstadt auserkoren wurde, kam überraschend. Die Entscheidung der britischen Besatzungsmacht dürfte maßgeblich durch die zentrale wirtschaftsgeografische und verkehrsgünstige Lage beeinflusst worden sein. Das wesentlich größere Köln erschien durch die eher periphere Lage ungünstig. Zudem war die Domstadt durch den Krieg stärker zerstört worden.
Die konstituierende Sitzung des ersten, nicht gewählten, sondern ernannten Landtags fand am 2. Oktober 1946 in der Düsseldorfer Oper statt, die ihren Spielbetrieb schon am 9. Oktober 1945 wieder aufnehmen hatte. Danach zogen die Abgeordneten nach Düsseldorf-Holthausen um. Von Nobember 1946 bis Februar 1949 diente der Gesoleisaal auf dem Gelände der Henkel-Werke als Plenarsaal.
Von März 1949 bis Oktober 1988 wurde das Ständehaus am Schwanenspiegel zum Sitz des NRW-Landtags. Das Gebäude war im Krieg schwer beschädigt und wiederaufgebaut worden. Das Ständehaus diente von 1880 bis in die 1930er Jahre als Parlamentsgebäude des Provinziallandtags der preußischen Rheinlande in Düsseldorf. Heute beherbergt es als Ausstellungsgebäude K21 die Abteilung Zeitgenössische Kunst der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen.
Der Düsseldorfer Architekt und Stadtplaner Edmund Spohr regte an, einen Landtagsneubau am sogenannten Rheinknie zu errichten. Diese Idee fand die Zustimmung des Parlaments. 1988 wurde schließlich der neue Landtag am Rheinufer bezogen. Der Entwurf stammt vom Düsseldorfer Architekturbüro Eller Moser Walter + Partner. Transparenz und Offenheit kennzeichnen das Konzept. Sechs halbrunde Teilgebäude gruppieren sich um den kreisrunden Plenarsaal und nehmen dessen Form auf. Abgeordnete und Regierung sitzen im Plenarsaal auf gleicher Höhe, alle können einander anschauen.
Der Landtag ist beliebt bei Besuchergruppen, die während der Sitzungswochen die Arbeit des Parlaments live mitverfolgen können. Regen Zuspruch findet auch das Besucherzentrum. Es ist an 40 Wochenenden im Jahr zwischen 11 und 17 Uhr geöffnet. re