Ehec: Forscher tappen wieder im Dunkeln

Auch der Verdacht gegen Sprossen hat sich nicht bestätigt. Experten raten zu mehr Hygiene in der Küche.

Düsseldorf. Der Ehec-Verdacht gegen Gemüsesprossen hat sich nicht bestätigt. Das teilte das niedersächsische Landwirtschaftsministerium am Dienstag mit. Bei keiner der untersuchten Proben sei der Darmkeim nachgewiesen worden. Die Suche geht weiter. Die grundsätzliche Warnung vor rohem Obst und Gemüse gilt immer noch.

Derweil kritisieren die Grünen das Krisenmanagement der Regierung. „Die Verbraucher werden im Stich gelassen“, sagte die Parteivorsitzende Claudia Roth. Es fehle ein zentrales Krisenzentrum, und es gebe keine Anlaufstelle für Verbraucher.

Viele Bürger melden sich vermehrt bei Verbraucherberatungen. „Es geht vor allem um die richtige Hygiene“, sagt Margarete Besemann von der Verbraucherzentrale NRW. Oft hapere es an Basisinformationen. „Viele Verbraucher wissen nicht, dass man Gemüse vor dem Verzehr auf jeden Fall waschen sollte.“

Einen „Bewusstseinswandel“ hat auch Detmar Lehmann vom Bundesverband der Lebensmittelchemiker im öffentlichen Dienst beobachtet. „In den vorigen Jahren ist bei uns zu wenig passiert“, sagt Lehmann. „Dann werden Verbraucher leichtsinnig.“ Frei nach dem Motto: Händewaschen? Muss nicht sein.

Zudem gebe es immer weniger Wissen über die Zubereitung von Speisen — einfache Regeln, wie saubere Hände und Schneidebretter, die für Großmutter selbstverständlich waren, seien heute vielen unbekannt. Zudem führe die Präsentation von Obst und Gemüse in Märkten zu Fehlschlüssen. „Weil Lebensmittel sauber und appetitlich aussehen, sind sie noch lange nicht unbedenklich.“

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