Sturm auf die letzte Bastion

Eine Frage treibt mich seit Tagen um: Warum eigentlich reagieren manche Männer so außerordentlich allergisch auf Frauen-Fußball? Dabei gibt es doch auch Tennis-Damen, Ruderinnen, Handballerinnen, Speerwerferinnen und sogar Boxerinnen.

Ich glaube, dem Rätsel auf der Spur zu sein.

Fußball: Das ist in einer immer weiblicher werdenden Welt die letzte echte Männer-Bastion. Das ist: in Ruhe Schaltkonferenz hören, den Fernseher bei der Sportschau ganz allein für sich zu haben und samstags mit den Jungs ins Stadion zu gehen. Viele männliche Biotope gibt es wirklich nicht mehr. Frauen können Ingenieur, Minister und Bundeskanzler. Sie dürfen nicht Papst — aber können . . .!? Gut, sie scheitern noch regelmäßig an Wirtschafts-Führungsetagen. Aber sie haben einen langen Atem und aus der Geschichte der Emanzipation gelernt — steter Tropfen höhlt den Stein.

Nun könnte man die um ihre letzte Bastion besorgten Männer damit trösten, dass drei Wochen WM schnell vorbei sind. Dann könnte alles wieder beim Alten sein, samstags und überhaupt. Aber wie bereits gesagt: Frauen haben einen langen Atem. Und steter Tropfen . . .