Empfehlung für Olympia-Bewerber erwartet
Frankfurt/Main (dpa) - Im Bewerber-Casting für Olympia 2024 gibt das Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) am Montag seine mit Spannung erwartete Empfehlung für Berlin oder Hamburg ab.
Nach einem Treffen mit einer 43-köpfigen Expertenrunde wird sich das Gremium am Nachmittag zu einer finalen Beratung zurückziehen, ehe DOSB-Chef Alfons Hörmann gegen 19.00 Uhr das Präsidiums-Votum im Rennen zwischen der Hauptstadt und der Hansestadt verkündet.
Die endgültige Wahl findet am Samstag auf der DOSB-Mitgliederversammlung in der Frankfurter Paulskirche statt. Vor der Abgabe einer deutschen Kandidatur an das Internationale Olympische Komitee (IOC) Mitte September müssen dann erst noch die Bürger der Gewinnerstadt der Bewerbung zustimmen.
Berlin und Hamburg hatten ihre Konzepte für Olympische Spiele 2024 am Sonntag der DOSB-Führung und den Vertretern der Spitzensportverbände präsentiert. „Ich bin enorm überzeugt von dem, was wir hier vorgestellt haben“, berichtete Berlins Sportsenator Frank Henkel (CDU). Zuvor hatte Hamburgs Sportsenator Michael Neumann die Bewerbung der Hansestadt angepriesen. „Wir wollen grandiose, aber keine gigantischen Spiele“, sagt der SPD-Politiker.
„Es war eine gute Präsentation beider Kandidaten“, sagte DOSB-Vorstandschef Michael Vesper. Im Anschluss gaben die Verbände ein Votum für ihren Favoriten ab, es blieb aber geheim. Eine Tendenz war nach dem Treffen nicht an die Öffentlichkeit gedrungen. Welcher Stadt das Präsidium bei der Empfehlung den Vorzug geben wird, ist völlig offen.
Die Vorfreude in den Städten ist ganz unterschiedlich. In Hamburg steigt am Abend eine große Olympia-Party - in Berlin gibt es nur eine Veranstaltung der Olympia-Gegner. In der Hansestadt herrscht wegen des Vorteils gegenüber der Hauptstadt in einer Meinungsumfrage vorsichtiger Optimismus: An Elbe und Alster votierten jüngst 64 Prozent für Sommerspiele, an der Spree waren es nur 55 Prozent.
Egal welche Stadt gewinnt, die Siegerstadt hat dann nur ein Etappenziel erreicht. Es folgt das Bürgervotum. Ist das erfolgreich überstanden, muss ein Konzept her, mit dem man gegen starke internationale Konkurrenten wie Boston und Rom bestehen kann. Erst mit dem internationalen Wettbewerb startet der eigentliche Wettlauf um die Spiele. 2017 fällt das IOC die endgültige Entscheidung.