dpa-Nachrichtenüberblick Sport

IAAF-Council: Russlands Leichtathleten vorläufig suspendiert

London (dpa) - Russlands Leichtathletik-Verband ist im Zuge des Dopingskandals vorläufig suspendiert worden. Diesen gravierenden Beschluss fasste das Council des Weltverbandes IAAF am Freitagabend bei einer mehrstündigen Telefon-Schaltkonferenz seiner 24 anwesenden Mitglieder. Sportler der Gesamtrussischen Leichtahletik-Föderation (ARAF) dürfen bis auf Weiteres nicht mehr bei internationalen Veranstaltungen starten. Den Russen droht damit auch ein Olympia-Ausschluss für die Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro. 22 Council-Mitglieder stimmten einer IAAF-Mitteilung zufolge für den provisorischen Ausschluss, einer votierte dagegen. Der Russe Michail Butow durfte am Ende der Schaltkonferenz nicht mit abstimmen.

Weltmeister Deutschland verliert Test bei EM-Gastgeber Frankreich 0:2

Paris (dpa) - Fußball-Weltmeister Deutschland hat das Test-Länderspiel in Frankreich verloren. Die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw unterlag am Freitagabend in Paris dem EM-Gastgeber von 2016 mit 0:2 (0:1). Olivier Giroud vom FC Arsenal hatte die Equipe Tricolore im Stade de France unmittelbar vor der Halbzeitpause in Führung gebracht. André-Pierre Gignac machte den Sieg der Franzosen in der 86. Minute perfekt. Mario Gomez (Besiktas Istanbul) gab nach 14 Monaten sein Comeback im DFB-Team. Am kommenden Dienstag spielt die deutsche Mannschaft zum Jahresabschluss in Hannover gegen die Niederlande.

DFB-Präsidiumssitzung am Freitag - Koch: „Kein Machtvakuum“

Berlin (dpa) - Das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes wird am kommenden Freitag das weitere Vorgehen in der DFB-Krise beraten. „Wir werden dann gemeinsam die Marschroute für die nächsten Wochen und Monate festlegen. Und wir werden uns darauf verständigen, wie schnell es einen neuen Präsidenten geben wird“, sagte Interimschef Rainer Koch am Freitagabend in der ARD. Ob er selber als Nachfolger des zurückgetretenen Wolfgang Niersbach zur Verfügung steht, ließ der Präsident des Süddeutschen Fußballverbandes offen.

FIFA-Interimspräsident Hayatou unterzog sich Nierentransplantation

Zürich (dpa) - FIFA-Interimspräsident Issa Hayatou hat sich einer Nierentransplantation unterzogen. Das teilte der Fußball-Weltverband FIFA am Freitagabend mit. Die Operation am Donnerstag sei erfolgreich verlaufen, der Kameruner werde sich nun „einige Tage“ erholen, hieß es in der Stellungnahme. Hayatou leidet seit einigen Jahren an einer Niereninsuffizienz, „die ihn jedoch nie daran gehindert hat, seine Pflichten im internationalen und afrikanischen Fußball uneingeschränkt wahrzunehmen“. Hayatou werde seine Tätigkeit als geschäftsführender FIFA-Präsident wie vorgesehen fortsetzen. Der 69-Jährige war nach der Suspendierung von Joseph Blatter auf den vakanten Posten aufgerückt.

Deutsche U21-Fußballer siegen weiter: 3:1 gegen Aserbaidschan

Regensburg (dpa) - Die deutschen U21-Fußballer nehmen weiter Kurs auf die Europameisterschaft 2017. Die Mannschaft von Trainer Horst Hrubesch bezwang am Freitag die Auswahl von Aserbaidschan mit 3:1 (2:1) und feierte den vierten Sieg im vierten Qualifikationsspiel. Vor 8922 Zuschauern in der ausverkauften Arena in Regensburg waren Timo Werner (37./63. Minute) vom VfB Stuttgart mit zwei Toren und der Wolfsburger Maximilian Arnold (43.) für das deutsche Team erfolgreich. In ihrem nächsten Spiel trifft die Hrubesch-Elf am Dienstag (18.00 Uhr) in Fürth auf Österreich. Die Endrunde 2017 findet in Polen statt.

Griechenland verliert bei Skibbe-Premiere 0:1 gegen Luxemburg

Luxemburg (dpa) - Michael Skibbe hat sein erstes Spiel als Trainer der griechischen Fußball-Nationalmannschaft verloren. Ohne Bundesliga-Profi Sokratis unterlagen die Griechen in Luxemburg am Freitagabend durch einen Treffer in der Nachspielzeit mit 0:1 (0:0). Der Verteidiger von Borussia Dortmund saß nur auf der Bank. Beim nächsten Test am Dienstag trifft der Europameister von 2004 auf die Türkei.

Issinbajewa: Olympia-Bann für saubere Athleten „ungerecht“

Moskau (dpa) - Auch Weltklasse-Stabhochspringerin Jelena Issinbajewa hat sich strikt gegen eine „Kollektivstrafe“ für die russischen Leichtathleten ausgesprochen. „Unschuldigen und unbeteiligten Sportlern die Teilnahme an internationalen Wettbewerben der IAAF oder den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro zu verwehren, ist ungerecht“, betonte die zweimalige Olympiasiegerin und Weltrekordlerin in einem Offenen Brief, aus dem die Nachrichtenagentur Tass am Freitag zitierte. Den Schutz der „sauberen“ Athleten hatten zuvor auch Russlands Sportminister Witali Mutko und Stabhochsprung-Legende Sergej Bubka angemahnt.

Federer fordert schärfere Dopingkontrollen im Tennis

London (dpa) - Der Weltranglisten-Dritte Roger Federer hat sich im Zuge des Dopingskandals in der Leichtathletik für schärfere Kontrollen auch im Tennis ausgesprochen. Kurz vor dem Start der ATP-World-Tour-Finals in London rief der Schweizer dazu auf, bei großen Turnieren ab dem Viertelfinale automatisch Tests durchzuführen. Es sei ganz wichtig, immer dann Kontrollen anzusetzen, wenn es um viele ATP-Punkte und ein hohes Preisgeld gehe. „Ich bin immer überrascht, wenn ich ein Turnier gewonnen habe und es dann keinen Test gibt“, sagte der 34-Jährige am Freitag. „Wir müssen das gute und saubere Image unseres Sports bewahren.“

Kenia richtet Anti-Doping-Agentur ein - Druck der WADA

Nairobi (dpa) - Im Zuge jüngster Dopingskandale in der Leichtathletik hat die kenianische Regierung die Einrichtung einer nationalen Anti-Doping-Agentur angekündigt. Präsident Uhuru Kenyatta gab am Freitag offiziell grünes Licht für die „Anti-Doping Agency of Kenya“ (ADAK). Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA hatte das ostafrikanische Land vor wenigen Tagen zu einem solchen Schritt aufgefordert. Die Behörde werde künftig für die Durchführung von Dopingkontrollen und Maßnahmen gegen positiv getestete Sportler verantwortlich sein, hieß es. Bereits 2012 waren 30 kenianische Leichtathleten wegen Dopings gesperrt wurden.