Düsseldorfer EG Gogullas süße Rache beim Winter Game 2019

Köln · Jahrelang spielte der Eishockey-Stürmer für die Kölner Haie. Dann wurde er trotz laufenden Vertrags entlassen. Am Samstag bedankte er sich beim großen Winter Game vor fast 50.000 Fans im Kölner Fußballstadion auf seine Weise und traf beim 3:2-Sieg der DEG doppelt.

Düsseldorfs John Henrion (r) bejubelt sein Tor zum 3:2-Sieg in der Verlängerung mit Jaedon Descheneau (M) und Bernhard Ebner.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Philip Gogulla schoss, Philip Gogulla jubelte, Philip Gogulla schrie vor Freude. Und das gleich zwei Mal. Das war nichts Neues für ein Winter Game. Das hatte es bereits 2015 gegeben, als das große Freiluftspiel der Deutschen Eishockey Liga in Düsseldorf stieg. Auch damals hatte Gogulla doppelt getroffen, und war dennoch nicht gerade gut gelaunt nach Hause gefahren, weil seine Kölner Haie gegen die DEG mit 2:3 verloren hatten.

Nun, vier Jahre später, stand sein Name erneut zwei Mal auf der Anzeigetafel eines Fußballstadions. Diesmal aber unter dem Wappen der Düsseldorfer, weil er im Sommer nach mehr als einem Jahrzehnt bei den Haien die Seiten gewechselt hatte. Zu seinem Glück, denn die DEG ist mächtig in Fahrt, aktuell steht sie auf Rang drei der Tabelle. Am Samstag gewann sie zum dritten Mal in dieser Saison gegen den Lieblingsgegner aus Köln. Wie bereits 2015 hieß es 3:2 für die DEG, diesmal allerdings nach Verlängerung. Das reichte dennoch, um den Vorsprung auf die Kölner auf fünf Punkte auszubauen.

Selten hat man Gogulla ausgelassener jubeln sehen

Das freute vor allem Gogulla, der insgesamt nun bei 20 Saisontreffern steht. Er weiß also, wie es sich anfühlt, ein Tor für die DEG zu schießen. Allerdings hat man ihn selten so ausgelassen jubeln sehen wie nun in Köln. „Eins muss man mal klar festhalten“, sagte Gogulla hinterher, „ich war 14 Jahre hier, das Ende war nicht schön, und ist es ja klar, dass man sich freut, wenn man gegen den Ex-Verein trifft.“

DEG gegen die Kölner Haie - die Bilder vom Winter Game 2019
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Seine Vorgesetzten sahen es ähnlich. „Ich rede selten über einzelne Spieler, aber das hat mich natürlich auch sehr gefreut“, sagte Trainer Harold Kreis, der dennoch nicht rundum glücklich wirkte. Weil sein Team zu wenig aus der drückenden Überlegenheit machte und einen Punkt verschenkte. 40 Minuten lang war die DEG die klar bessere Mannschaft und führte verdient mit 2:0. Und trotzdem stand es nach 60 Minuten 2:2, obwohl die Düsseldorfer noch mehrmals Pfosten und Latte getroffen hatten.

Die Gastgeber hätten sich nicht beschweren können, wenn sie bereits nach zwei Dritteln aussichtslos zurückgelegen hätten. „Zu wenig Kampfgeist, zu wenig Ehrgeiz, zu wenig Eins-gegen-Eins gewonnen“, fasste Haie-Stürmer Fabio Pfohl die ersten beiden Drittel aus Kölner Sicht zusammen. Was mit Blick auf den einmaligen Charakter des Spiels natürlich umso bitterer war.

Haie investieren mehr als eine Million Euro in das Spiel

Das „größte Spiel in der Geschichte der Kölner Haie“ sei dieses vierte Winter Game der deutschen Eishockey-Geschichte, hatte Geschäftsführer Philipp Walter bereits im Vorfeld gesagt. Mehr als eine Millionen Euro hatte der KEC investiert. Das lohnte sich: 47.011 Zuschauer kamen, zumindest wurde die typisch Kölner Zahl durchgesagt.

Doch die waren nach gerade mal 46 Sekunden gleich bedient, als Gogulla zum ersten Mal traf. Im zweiten Drittel legte er das 2:0 nach. Erst im Schlussdrittel wachten die Kölner auf und kamen zum Anschluss. Danach war das Spiel ein anders – auch weil der Regen aufhörte. Zwar blieb die DEG auch danach aktiver, und trotzdem lag der Puck kurz vor Schluss noch mal im Gäste-Tor. Fast hätten die Kölner das Spiel sogar komplett gedreht, als sie in der Verlängerung zu zwei allein auf Düsseldorfs Torhüter Mathias Niederberger fuhren. Doch sie vergaben, im Gegenzug traf John Henrion zum Sieg.