Eishockey-Play-off Viertelfinale: Düsseldorfer EG geht in Augsburg richtig baden
Düsseldorf · Peinlicher Auftritt am Lech, die DEG kommt beim 1:7 gegen die Panther unter die Räder und verliert die Beherrschung.
Viele Fouls, fliegende Fäuste und ein peinliches Debakel. Die Düsseldorfer EG kassierte zum Auftakt der Playoff-Viertelfinalserie gegen die Augsburger Panther vor 6139 Zuschauern im ausverkauften Curt-Frenzel-Stadion eine 1:7 (0:1/0:2/1:4)-Klatsche und liegt damit in der Best-of-seven-Serie (vier Siege sind zum Einzug ins Halbfinale nötig) mit 0:1 zurück. Spätestens mit dem 0:4 von White (45.) brach der Frust aus. Es kam zu unschönen Szenen, wilden Prügeleien und in der Folge am Ende zu insgesamt 150 Strafminuten. „Das war heute nicht immer schlau von uns“, sagte Kapitän Alexander Barta.
„Der Trend ist dein Freund“, lautet ein Sprichwort. Womit er im Falle der Düsseldorfer EG vor Beginn der Playoff-Viertelfinalserie gegen die Augsburger Panther eher als Feind daher kommt. Von den letzten 15 Spielen der Vorrunde gingen elf verloren, dazu konnten nur drei der 19 Partien dieses Kalenderjahres nach regulärer Spielzeit gewonnen werden. Immerhin - zwei dieser drei Siege gelangen gegen Augsburg, überhaupt entschied die DEG in der Vorrunde alle vier Begegnungen mit den Panthern für sich. Ein gutes Omen? Zumindest sorgte wenigstens dieser Trend für Optimismus.
Nach Ridderwalls Fehlschuss schwimmen die Felle davon
„So viele Niederlagen wie von uns sind vor Beginn der Play-offs natürlich kein gutes Zeichen. Doch nun beginnt ein neuer Teil der Saison“, sagte Angreifer Philip Gogulla. Durch die bisherigen vier Erfolge gegen den AEV konnte bei diesem zumindest etwas für Beunruhigung gesorgt werden. „Die DEG ist ein gutes Team, auch wenn es jüngst eine schlechte Phase durchlebt hat. Natürlich können wir Düsseldorf besiegen, das müssen wir jetzt aber auch endlich beweisen. In dieser Saison haben wir es ja noch nicht geschafft - irgendwie haben wir immer einen Weg gefunden, die Spiele zu verlieren“, sagte Augsburgs Trainer Mike Stewart.
Doch Play-offs haben andere, eigene Gesetze. Nicht nur die Ränge sind voll besetzt, auf dem Eis nimmt auch die Intensität zu. So dauerte es gerade mal 80 Sekunden, bis es zu ersten Wortgefechten zwischen den Kufen-Gladiatoren kam. Drei Minuten darauf musste AEV-Verteidiger Scott Valentine nach einem rüden Check für 2+10 Minuten auf die Strafbank, woraus die DEG jedoch kein Kapital schlagen konnte. In der 11. Minute aber bot sich Calle Ridderwall die große Chance zur Führung, der Schwede jedoch schoss frei vor dem Tor daneben. Schlimmer noch - der direkte Gegenzug führte durch Matt White zum 0:1.
Der Sturm ist nur noch ein laues Lüftchen
Die Lechstädter hatten nun natürlich Oberwasser. Doch statt die Partie zunächst einmal zu beruhigen, zog die DEG in Person von Descheneau und Nowak gleich in der ersten Minute des zweiten Drittels innerhalb von 23 Sekunden zwei Strafen. Zwar konnte die doppelte Unterzahl gut verteidigt werden, allerdings kostet so etwas natürlich Kraft. Als kurz nach der Komplettierung auch McKiernan hinaus musste, passierte es - McNeill drosch den Puck humorlos zum 2:0 ins Netz (26.). Mit breiter Brust gab der AEV nun immer stärker den Ton an. Und mit dem 3:0 von Sezemsky (33.) war die Messe gelesen.
Was folgte, hatte außer den weiteren Toren mit Eishockey nichts mehr zu tun. Getroffen wurde in diesem Skandal-Spiel nur noch an anderer Stelle. Trotz des Debakels steht es natürlich nur 0:1, doch die DEG befindet sich mit der zwölften Niederlage aus den vergangenen 16 Spielen weiter im Abwärtsstrudel. Zudem fehlt inzwischen jegliche Torgefahr. Bartas Ehrentreffer zum 1:6 (54.) war das einzige Tor in den jüngsten sieben Dritteln. „Wir werden wieder aufstehen“, sagte Barta. Im Moment braucht man zu dieser Aussage viel Fantasie.