Eishockey Bundestrainer lobt WM-Kandidaten Daschner
Der 26-jährige Verteidiger der DEG könnte sogar an der Seite von Club-Kollege Bernhard Ebner in Tschechien auflaufen.
Düsseldorf. Für die meisten Spieler der Düsseldorfer EG ist inzwischen die Urlaubszeit angebrochen. Lediglich die beiden Norweger Andreas Martinsen und Ken-André Olimb sowie Stephan Daschner und Bernhard Ebner leisten Überstunden. Freiwillig und mit großer Freude. Das Quartett bereitet sich derzeit auf die Weltmeisterschaft vor, die vom 1. bis zum 17. Mai in Tschechien ausgetragen wird.
Für Ebner ist die Nationalmannschaft dabei kein Neuland. Der Verteidiger feierte bereits am 11. Dezember 2012 in Chemnitz gegen Russland (0:1 nach Penaltyschießen) sein Debüt und kam bis dato auf 15 Einsätze im A-Team. Ebner reagierte daher auch mit einem Kopfschütteln, als ihn die WZ bei ihrem Besuch des Testspiels gegen Frankreich in Füssen am vergangenen Donnerstag mit der Tatsache konfrontierte, dass er auf der Aufstellung als „Ebener“ geführt wurde. Nach seinem Handbruch war es für den 24-Jährigen dann allerdings doch wichtiger, auf dem Eis den Rhythmus schnell wieder zu finden.
„Der Bundestrainer achtet jetzt mit Argusaugen darauf, wen er mit zur WM nimmt. Und in dieser Hinsicht möchte ich ihn natürlich von mir überzeugen“, sagte Ebner nach dem 3:0-Erfolg über die Franzosen.
Im Bundesleistungszentrum am Füssener Kobelhang agierte Ebner wie auch zwei Tage später beim 4:3 über die „Equipe Tricolore“ in Ravensburg an der Seite von DEG-Teamkollege Stephan Daschner. Der 26-Jährige ist hingegen ein Frischling im Kader von Trainer Pat Cortina. Am 9. April trug Daschner erstmals das Trikot mit dem Bundesadler und musste in Lahti beim 0:4 gegen Finnland gleich mal den Unterschied zur Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zur Kenntnis nehmen. „Ich hätte nicht gedacht, dass das Niveau derart höher ist. Die Finnen sind schon eine echt große Nummer. Aber ich konnte aus diesen beiden Spielen sehr schnell viel lernen“, sagte Daschner.
Inzwischen steht Daschner bei sechs Länderspielen und hat beste Karten, der große Überraschungsgast im Kader des DEB für die WM in Prag zu werden. Auf unsere Nachfrage sagte Trainer Pat Cortina in Füssen: „Von Stephan bin ich sehr angetan. Er ist physisch stark, hat viel Übersicht und einen guten Schuss.“ Wie zur Bestätigung gelang Daschner dann in Ravensburg sein erstes Tor im schwarz-rot-goldenen Trikot, zudem wurde er nach dem 4:3 über Frankreich zum besten deutschen Spieler gewählt.
Daschner machte dafür auch das Zusammenspiel mit Ebner verantwortlich. „Ich habe in Finnland auch an der Seite des Berliners Jens Baxmann ganz ordentlich agiert. Aber mit Bernhard fühle ich mich in meinem Spiel noch sicherer, weil wir uns eben von der DEG her bestens kennen“, sagte Daschner. Eine Tatsache, die auch die WM-Chancen von Ebner erhöhen könnte, denn bei dessen Nominierung will Cortina noch abwarten. Schließlich hofft der Trainer auf Stanley-Cup-Sieger Dennis Seidenberg von den Boston Bruins und auch der Mannheimer Sinan Akdag dürfte sicher noch zum Team stoßen. „Ich habe nur auf meine eigene Leistung Einfluss“, sagte Ebner.